Umweltschutz im Islam (teil 5 von 7): Die Erhaltung der natürlichen Grundelemente – Pflanzen und Tiere (1)
Beschreibung: Die islamische Sichtweise von der Rolle der Pflanzen und der Tiere in der Umwelt und die Erhaltung dieser lebendigen Elemente ist für die Bewahrung und den Fortbestand des Lebens fundamental. (Teil 1).
- von Dr. A. Bagader, Dr. A. El-Sabbagh, Dr. M. Al-Glayand, und Dr. M. Samarrai (herausgegeben von IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 26 Apr 2010
- Zuletzt verändert am 26 Apr 2010
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4. Pflanzen und Tiere
Man kann die Wichtigkeit von Pflanzen und Tieren als lebendige Resourcen von riesigem Nutzen nicht leugnen, ohne die weder der Mensch noch andere Spezies überleben könnten. Gott hat keines Seiner Geschöpfe nutzlos erschaffen; jede einzelne Lebensform ist ein Produkt einer speziellen und komplizierten Entwicklung durch Gott, und jedem gebührt besonderer Respekt. Als lebendige genetische Resource ist jede Spezies und Variante einzigartig und unersetzbar. Einmal verloren, ist sie für immer verloren.
Durch den Wert ihrer einzigartigen Funktion aus Sonnenenergie Futter herzustellen, stellen Pflanzen die Grundquelle jeglicher Nahrung für tierisches und menschliches Leben auf der Erde dar. Gott sagt:
“So soll der Mensch doch seine Nahrung betrachten. Siehe, Wir gossen das Wasser in Fülle aus. Alsdann spalteten Wir die Erde in wunderbarer Weise und ließen Korn in ihr wachsen und Reben und Gezweig und Ölbäume und Palmen und dichtbepflanzte Gartengehege und Obst und Futtergras als Versorgung für euch und euer Vieh.” (Quran 80:24-32)
Zusätzlich zu ihrer Wichtigkeit als Nahrung, reichern Pflanzen die Erde an und schützen sie vor Erosion durch Wind und Wasser. Sie halten das Wasser, indem sie es am Ablaufen hindern; sie regulieren das Klima und produzieren den Sauerstoff, den wir atmen. Sie besitzen auch einen enormen Wert als Heilmittel, Öle, Parfums, Wachse, Fasern, Bauholz und Brennstoff. Gott sagt im Edlen Qur´an:
“Habt ihr das Feuer betrachtet, das ihr entzündet? Seid ihr es, die den Baum dazu hervorbrachten, oder sind Wir dessen Urheber? Wir haben das (Feuer) zur Ermahnung (vor der Hölle) erschaffen und zum Nutzen für die Wanderer durch die Wildnisse.” (Quran 56:71-73)
Tiere dagegen stellen Versorgung für Pflanzen, für andere Tiere und auch für Menschen dar. Ihr Dung und ihre Körper reichern den Erdboden und die Meere an. Sie tragen mit ihrer Atmung zur Atmosphäre bei und mit ihren Bewegungen und Wanderungen zur Verbreitung der Pflanzen. Das eine ist die Nahrung der anderen, und sie versorgen die Menschheit mit Leder, Haaren und Wolle, Heilmitteln und Parfums, dienen als Beförderungsmittel, ebenso wie als Fleisch, Milch und Honigproduzenten. Und was ihre hochentwickelten Sinne und Wahrnehmungen angeht, und ihre sozialen Beziehungen untereinander, gebührt den Tieren im Islam besondere Beachtung. Denn Gott betrachtet sie als lebende Gesellschaften genau wie die Menschheit. Gott erklärt im Edlen Qur´an:
“Es gibt kein Getier auf Erden und keinen Vogel, der auf seinen zwei Schwingen dahinfliegt, die nicht Gemeinschaften wären so wie ihr...” (Quran 6:38)
Der Edle Qur´an erwähnt die ästhetischen Funktionen dieser Geschöpfe als Objekte der Schönheit zusätzlich zu ihren anderen Funktionen. Da der Seelenfriede eine religiöse Notwendigkeit ist, die völlig befriedigt werden muss, sollten solche Dinge, die ihn hervorrufen, reichhaltig bereitgehalten und bewahrt werden. Gott hat in Pflanzen und Tieren Dinge gelegt, welche die menschliche Seele erregen und erfreuen, und die ebenfalls seinen Seelenfrieden herbeiführen; ein Faktor, der für die richtige Funktion und volle Leistungsfähigkeit des Menschen wesentlich ist.
Der Edle Qur´an erwähnt auch andere Funktionen welche diese Geschöpfe erfüllen und die der Mensch eventuell nicht wahrnimmt, nämlich die Funktion Gott anzubeten, Ihn zu loben und preisen und sich vor Ihm niederzuwerfen, denn sie sind durch ihre angeborene Natur dazu gezwungen, dies zu tun; Gott sagt:
“Hast du nicht gesehen, dass vor Gott anbetend sich niederwirft, wer in den Himmeln und auf Erden ist – ebenso die Sonne und der Mond und die Sterne und die Berge und die Bäume und die Tiere...” (Quran 22:18)
“Die sieben Himmel und die Erde und alle darin lobpreisen Ihn; und es gibt nichts, was Seine Herrlichkeit nicht preist; ihr aber versteht deren Lobpreisung nicht…” (Quran 17:44)
“Wer immer in den Himmeln und auf der Erde ist, wirft sich vor Gott in Anbetung nieder, willig oder widerwillig...” (Quran 13:15)
Der Islam betont alle Schritte für das Überleben und den Fortbestand dieser Geschöpfe , damit sie die Funktionen, die ihnen zukommen, vollständig erfüllen können. Die Ausrottung einer Tier- oder Pflanzenart durch den Menschen kann nicht gerechtfertigt werden; und es soll nicht in einem solchen Ausmaß geerntet werden, dass die natürliche Regeneration es nicht ausgleichen kann. Dies bezieht sich auf Jagen und Fischen, Wald- und Forstwirtschaft zum Bauen und als Brennstoff; Weiden und jegliche anderen Verwendungszwecke der Resourcen. Es ist zwingend erforderlich, dass die genetische Mannigfaltigkeit der Lebewesen erhalten bleibt – sowohl zu ihrem eigenen Wohl und dem Nutzen der Menschheit, als auch zu dem aller anderer Geschöpfe.
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