Kapitel 23, Al-Mu’minun (Die Gläubigen)
Beschreibung: Das Kapitel wurde mitten während des Aufenthalts des Propheten in Mekka offenbart. Es war auf dem Höhepunkt der Hungersnot in der Region. Der bittere Konflikt zwischen ihm und den Ungläubigen hatte begonnen, auch wenn die Verfolgung noch nicht angefangen hatte. Das Kapitel enthält 118 Verse und der Titel basiert auf den Gläubigen in diesem Kapitel.
- von Imam Mufti (© 2017 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 04 Sep 2017
- Zuletzt verändert am 25 Jun 2019
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Verse 1-11 Qualitäten und Belohnung der Gläubigen
In dieser Welt Gottes ist Erfolg für den wahren Gläubigen, der sich Gott völlig hingibt und keinem anderen als Gott, und der ein Gott-orientiertes Leben führt. Die Realisierung von Gott ist keine einfache Angelegenheit. Sie bringt eine Revolution in das Leben einer Person. Er wird zu einem Gottes-Anbetenden und verbeugt sich mit Unterwürfigkeit vor Ihm. Seine Ernsthaftigkeit und Aufrichtigkeit steigern sich in dem Ausmaß, dass Zeitvergeudung durch nutzlosen Zeitvertreib ihm fatal erscheint. Er legt etwas von seinem Verdienst im Namen Gottes zur Seite und damit unterstützt er die Bedürftigen. Er übt Kontrolle über seine sexuellen Begierden und gibt ihnen nur innerhalb der von Gott vorgeschriebenen Grenzen freien Lauf. Er lebt sein Leben in dieser Welt als eine verantwortungsbewusste Person und missbraucht niemals, was ihm anvertraut wurde. Diejenigen, die über diese Qualitäten verfügen, sind die bevorzugten Diener Gottes. Gott hat die Gärten des Paradieses für diese Menschen vorbereitet. Nach dem Tod werden sie in diese neue "Welt" geschickt werden, damit sie ihre Freuden für immer auskosten können.
Verse 12-22 Manifestationen der Macht Gottes und Bestätigung des Lebens nach dem Tod
Das junge menschliche Wesen wächst in der Gebärmutter seiner Mutter heran. In früheren Zeiten blieb die Periode von der Empfängnis bis hin zur Geburt geheimnisvoll. Erst im zwanzigsten Jahrhundert war es der modernen Wissenschaft gelungen, die Entwicklung des Embryos im Bauch seiner Mutter zu beobachten und darüber Informationen zu erhalten. Die lebendige Beschreibung der unterschiedlichen Entwicklungsstufen von der Bildung und der Geburt des Menschen im Qur´an ist erstaunlich identisch mit den modernen wissenschaftlichen Entdeckungen. Dies liefert einen deutlichen Beweis für die Tatsache, dass der Qur´an das Buch Gottes ist. Wäre es nicht so, dann wäre eine derartige Übereinstimmung zwischen den Ergebnissen der modernen Wissenschaft und den Aussagen des Qur´an, der vor 1400 Jahren offenbart worden ist, nicht möglich.
Die Entwicklung des Embryos im Mutterleib zeigt, dass der Schöpfer dieser Welt das vollkommenste Wesen ist. Unser Wissen über die menschliche Schöpfung fordert uns heraus, daran zu glauben, dass auch eine zweite Schöpfung mit Sicherheit möglich ist.
Der Mensch ist eine kleine Schöpfung. Verglichen mit ihm ist das Universum so groß, dass es den Menschen mit Schrecken erfüllt. Die Weite des Raumes, die unzähligen Sterne und Planeten, die sich mit hoher Geschwindigkeit bewegen. Doch der wundervollste Aspekt des Universums ist, dass es die Existenz des Menschen überaus favorisiert. Mehr noch, der Planet wurde so geschaffen, dass er alle Bedürfnisse des Menschen erfüllt. Beispielsweise ist der Mensch in der Lage, eine bestimmte Zahl von Tieren zu Domestizieren und die für unterschiedliche Zwecke einzusetzen. Der Bauch einer Kuh ist beispielsweise eine wunderbare Fabrik, die uns wertvolle Ware liefert - Milch. Alle diese Faktoren rechtfertigen die Anerkennung des freundlichen und barmherzigen Gottes und lässt uns Ihm dankbar sein.
Verse 23-56 Der Ruf des Propheten auf den Weg Gottes
Der Prophet Noah hat seine Gemeinschaft für eine lange Zeit ermahnt, doch waren sie nicht bereit, seinen Ruf zu akzeptieren. Wenn die Grenze der menschlichen Anstrengung erreicht ist, fängt die göttliche Aktion an, dann ist es Zeit für die Abrechnung, nicht für Ermahnungen. Gottes Vergeltung kam in der Gestalt eines Sturmes, der seine gesamte Gemeinschaft ertränkte mit Ausnahme weniger Gläubigen. Einige, die an Noah glaubten, bestiegen die Arche, Gott rettete sie vor den schrecklichen Folgen der Flut, die sonst ihr Schicksal gewesen wäre, wenn sie die Wahrheit abgelehnt hätten.
Nachdem sie in der Arche überlebt hatten, florierte die Generation der Gläubigen, doch im Verlauf der Jahrhunderte stürzten sie in dasselbe Übel, dem sich ihre Vorgänger hingegeben hatten.
Verse 63-92 Polytheisten
Diejenigen, die sich diesem Leben völlig hingegeben haben, interessieren sich nicht für ein Gespräch über Gott oder über das Jenseits. Sie ignorieren alle diese Gespräche und verlieren sich in weltlichen Beschäftigungen. Mit dem Beginn der Vergeltung Gottes, vergisst die Menschheit ihre Hartnäckigkeit unnd Arroganz und fängt an, demütig zu flehen.
Wahrheit ist das, was mit der Realität harmoniert. Doch diejenigen Selbstnachsicht haben,wollen die Wahrheit um ihren Gelüsten überlegen zu sein. Die Wahrheit erscheint ihnen fremd zu sein, daher sind sie nicht in der Lage, die wahre Position der Priester zu erkennen, und sie versuchen zu zeigen, dass er falsch liegt.
Das Universum scheint in vollkommener Harmonie zu sein, während die Welt der Menschen überall turbulent ist. Dies ist so, weil das Universum sich um den Mittelpunkt der Wahrheit (Naturgesetze) dreht. Wenn es den Mittelpunkt der menschlichen kreisen würde, würde sie genauso turbulent sein wie die menschliche Welt.
In der mekkanischen Zeit des Islam als die Quraisch den Propheten Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, zurück gewiesen hatten, ließ Gott eine Hungersnot über sie kommen, die mehrere Jahre andauerte. Im Einklang mit dem Schema Gottes, sobald eine Gemeinschaft arrogant wird und die guten Ratschläge nicht akzeptiert, dann schickt Er eine warnende Strafe, um ihre Herzen weich zu machen und um sie auf die Wahrheit aufmerksam zu machen.
Verse 93-119 Schlussfolgerung
Das Gebet zeigt, das ein Gläubiger immer eine gottes-fürchtige Person ist. Selbst wenn die Strafe Gottes sich gegen andere richtet, beginnt er vor Furcht zu zittern. Er fängt an, sich demütig Gott zuzuwenden, denn er weiß, dass wenn er gerettet wird, dann wird das nicht allein aufgrund seiner guten Taten geschieht, sondern durch die Gnade Gottes.
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