Donald W. Flood, Ex-Christ, USA (teil 2 von 4)
Beschreibung: Seine Konzentration auf das Christentum und der allgemeine Glaube, dass Jesus der Sohn Gottes ist.
- von Donald W. Flood
- Veröffentlicht am 21 May 2012
- Zuletzt verändert am 21 May 2012
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Obwohl ich als Christ aufgewachsen war, war ich verwirrt und am Christentum nicht interessiert. Ich fühlte mich, als hätte ich eine geheimnisvolle Religion geerbt, die unverständlich ist. Ich glaube, aus diesem Grund war ich dem Namen nach Christ, aber praktizierte nicht. Außerdem wurde mir klar, dass meine Zweifel am Christentum mich in einem Zustand der Religionslosigkeit verfallen ließen. Nichtsdestotrotz hatte ich die Gelegenheit, jenen Glauben, den ich von meinen Eltern geerbt, aber mir nie die Mühe gemacht hatte, zu hinterfragen, wieder zu untersuchen, als ich nach der Wahrheit suchte.
Durch Bücher, Kassetten und Videos über das Christentum, die sowohl von Muslimen als auch von Nicht-Muslimen gemacht waren, fand ich zu meiner Überraschung heraus, dass hunderte von Bibelversen nicht mit den christlichen Doktrinen harmonieren. Nach diesen Materialien war Gott Einer, bevor Jesus, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, kam. Ebenfalls verbreitete Jesus den Glauben an Einen Gott. Nach Jesus aber betonte das Christentum die Trinität an Stelle der Einheit Gottes. Und Gott hatte vor der Zeit Jesu´ auch keine Söhne und dergleichen gehabt. Dementsprechend hatte Jesus gesagt, er sei der Gesandte Gottes; während das Christentum nach seiner Zeit betonte, dass Jesus Gottes Sohn oder Gott Selbst sei.
Bezüglich des Monotheismus, dem ersten der Zehn Gebote, stützt die Bestätigung Jesus den Glauben an Einen Gott: “…"Höre Israel, der HERR, unser Gott, ist ein einiger Gott.” (Markus 12:29)[1] Ebenso gibt es eine Fülle von Versen in der Bibel, die die Gottheit von Jesus widerlegen. Zum Beispiel gab Jesus zu, dass er nicht unabhängig Wunder vollbringen könne, sondern nur durch den Willen und mit der Erlaubnis Gottes.[2] Interessanterweise steht in der Bibel, dass Jesus betete.[3] Ich fragte mich: “Wie kann Jesus Gott sein und gleichzeitig zu Gott beten?” Ein betender Gott ist doch ein Widerspruch an sich. Außerdem erklärte Jesus, dass seine Lehren nicht von ihm selber kommen, sondern von Dem, Der ihn gesandt hat.[4] Das ist doch logisch, wenn das, was er sagt, nicht von ihm selbst kommt, dann ist er nur ein Prophet, der Offenbarungen von Gott erhält, wie diejenigen vor (und nach) ihm. Desweiteren gibt Jesus zu, dass er tue, was ihm Gott gelehrt habe.[5] Wieder fragte ich mich: “Wie konnte Jesus von Gott gelernt haben und gleichzeitig Gott sein?” Bei meinen Diskussionen mit Muslimen stellte ich fest, dass sie in bezug auf das, was Jesus über den Glauben an den Einen Gott gelehrt hat, übereinstimmten, wie in dem Qur´anvers: “Sprich: "Er ist Allah, ein Einziger."[6]
Ich war ebenso überrascht, von den Versen der Bibel zu erfahren, die von Jesus als Propheten Gottes sprechen.[7] Und ich lernte auch die islamische Sichtweise von Jesus, nach der er ein Prophet und Gesandter Gottes war. Im Qur´an sagt Gott: .
“Der Messias, der Sohn der Maria, war nur ein Gesandter; gewiß, andere Gesandte sind vor ihm dahingegangen. Und seine Mutter war eine Wahrhaftige; beide pflegten, Speise zu sich zu nehmen. Siehe, wie Wir die Zeichen für sie erklären, und siehe, wie sie sich abwenden.” (Quran 5:75)
Ein weiterer verbreiteter Glaube im Christentum besagt, dass Jesus der Sohn Gottes sei.
Nach der Bibel war es gebräuchlich, alle Propheten oder rechtschaffenen Menschen als Sohn Gottes zu beteichnen. Jesus nannte sich selbst den Menschensohn, nicht Gott und auch nicht Gottes buchstäblichen Sohn.[8] Offensichtlich war Paulus derjenige, der am meisten dafür verantwortlich war, dass die Stellung Jesus zum Sohn Gottes angehoben und die Lehren Jesus´ verdreht wurden.[9]
Darüber hinaus schien Jesus nicht der ´eingeborene´ Sohn Gottes zu sein (wie in Johannes 3:16) zu lesen war, bis dieses Wort aus der Revised Standard Version (RSV), genau wie in vielen anderen neuen Versionen der Bibel gestrichen wurde. Desweiteren sagt Gott nachdrücklich im Qur' an, dass Er keinem Sohn hat.[10] Aber Gott erklärt auch, dass Er Adam und Jesus geschaffen hat: “Wahrlich, Jesus ist vor Allah gleich Adam; Er erschuf ihn aus Erde, als dann sprach Er zu ihm: "Sei!" und da war er.” (Quran 3:59)
Im Anschluss an diese Änderungen machten Kaiser und Klerus weitere Erfindungen, die dem, was Jesus gesagt hatte, widersprachen. Hierzu gehört das Konzept der Trinität, wo Jesus eine der drei Manifestationen des trinitären Gottes ist [der Vater, der Sohn und der Heilige Geist].[11] In der Bibel wird dieser Vers als bester Beweis für die Trinitätsdoktrin angegeben, auch wenn diese Doktrin nie von Jesus, seinen Jüngern oder christlichen Gelehrten bekannt wurde. Tatsächlich wurde diese nach viel Uneinigkeit und Streitereien unter den Christen im Jahr 325 nach Christus beim Konzil von Nicea erlassen. Interessanterweise wurde dieser Vers aus den modernen Bibeln gestrichen. Zusätzlich warnt der Qur´an die Juden und Christen davor, nicht an die Offenbarung Gottes zu glauben und davor, an die Trinität zu glauben.[12]
Ein ähnlicher kontroverser Bereich, über den ich las, war die Erbsünde und die Erlösung durch die Kreuzigung von Jesus. Vor Jesus hatte es keine Doktrin von der Erbsünde gegeben. Die Doktrin von der Erbsünde ist erst nach Jesus aufgetaucht. Außerdem konnte man die Erlösung durch die Gehorsamkeit zu Gott erreichen, während sie nach Jesus durch seine Kreuzigung zu erreichen war, wie sie sagten.
Im Christentum ist die Erbsünde die Rechtfertigung für die Erlösung durch die Kreuzigung Jesus. Nichtsdestotrotz fand ich heraus, dass diese Doktrin durch das Alte Testament widerlegt wird.[13] Es scheint so, dass dieses Konzept als Möglichkeit für die Gläubigen gemacht wurde, um ihre Verantwortlichkeit für ihre Sünden vor Gott am Tag des Gerichts zu umgehen.[14] Es kamm mir in den Sinn, dass gemäß Jesus der Mensch durch Gehorsam und Ergebenheit zu Gott erlöst wird.[15] Dementsprechend wird nach Qur'an jede Seele für das belohnt, was sie verdient hat.[16] Es scheint so, als habe sich die Doktrin durch die Kreuzigung Jesus geändert.[17]
Die Theorie von der Erlösung durch die Kreuzigung besagt, dass Jesus sich selbst geopfert habe, um die Menschheit zu erlösen und zu retten. Wenn dies so war, warum hat Jesus dann Gott um Hilfe angefleht, als die Soldaten gekommen sind, um ihn gefangenzunehmen? “…Vater, hilf mir aus dieser Stunde” (12:27) Warum sagt die Bibel, dass Jesus am Kreuz mit lauter Stimme Gott um Hilfe anrief: “…Und um die neunte Stunde schrie Jesus laut und sprach: Eli, Eli, lama asabthani? das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?”(Matt. 27:46) Außerdem, wie konnte Jesus gekreuzigt werden, wenn er nur zu den Kindern Israels gesandt worden war?[18]Dies ist ein deutlicher Widerspruch.
Der Qur'an sagt, dass sie ihn nicht gekreuzigt haben, sondern es war jemand anders, der ihm ähnlich sah.[19] Wenn dies korrekt ist, dann könnte dies das Erscheinen Jesus´ nach seiner Kreuzigung vor seinen Jüngern erklären. Wenn er wirklich am Kreuz gestorben wäre, dann wäre er mit einem spirituellen Körper vor seinen Jüngern erschienen. Wie in Lukas 24:36-43 gezeigt wird, zeigte sich Jesus nach seiner angeblichen Kreuzigung mit seinem physikalischen Körper vor seinen Jüngern. Ich lernte, dass es wieder Paulus gewesen war, der die Lehre von der Wiederauferstehung Jesus´ lehrte.[20] Paulus gab ebenfalls zu, dass die Wiedererweckung sein eigenes Evangelium sei.[21]
Ich stieß auf zahlreiche Quellen, die darau hinweisen, dass Paulus und andere frustriert waren über die Ablehnung der Botschaft Jesus´ durch die Juden, daher weiteten sie ihren Ruf auf die Nichtjuden aus. Sie erreichten Südeuropa, wo die Mehrgötterei und der Götzendienst verbreitet waren. Nach und nach wurde die Botschaft Jesus´ modifiziert, um an die Sitten und Gebräuche der Römer und Griechen jener Zeit angepasst zu werden.[22] Die Bibel warnt davor, ihr Dinge hinzuzufügen oder etwas von ihren Lehren wegzulassen, was genau das ist, was passierte.[23] Gott geht im Qur´an genau hierauf ein: "Doch wehe denen, die das Buch mit ihren eigenen Händen schreiben und dann sagen: "Dies ist von Allah", um dafür einen geringen Preis zu erlangen! Wehe ihnen also ob dessen, was ihre Hände geschrieben und wehe ihnen ob dessen, was sie erworben haben!” (Quran 2:79)
Footnotes:
[1] Siehe auch: Num. 23:19; Deut. 6:4,13; Matt. 4:10, 22:36-38,23:9-10; Markus 10:18; Lukas 4:8.
[2] Siehe Matt. 12:28; Lukas 11:20; Johannes 3:2, 5:30; Apostel 2:22.
[3] Siehe Matt. 26:39; Markus 1:35, 14:32; Lukas 5:16, 6:12.
[4] Siehe Johannes 7:16, 12:49, 14:24, 31.
[5] Siehe Johannes 8:28.
[6] Siehe auch 4:48; 5:116; 39:67.
[7] Siehe Matt. 13:57, 21:11, 45-46; Markus 6:4; Lukas 4: 43, 13:33, 24:19; Hebräer 3:1.
[8] Siehe Matt. 13:37; Lukas 12:10; 1 Tim. 2:5.
[9] Siehe Apostel 9:20.
[10] Siehe 19:88-92.
[11] Siehe 1 Johannes 5:7.
[12] Siehe 3:19; 4:171; 5:73.
[13] Siehe Hesekil 18:20; Jeremia 31:30.
[14] Siehe Ephesäer 1:7; Römer 3:22-26, 4:25, 10:9.
[15] Siehe Matt. 5:19-20, 6:4, 7:21, 19:17.
[16] Siehe 3:25; 41:46; 74:38.
[17] Siehe Römer 3:28; 1 Johannes 2:1-2.
[18] Siehe Matt. 10:5-6, 15:24.
[19] Siehe 4:157-158.
[20] Siehe Römer 5:10-11; Apostel 17:17,18.
[21] Siehe 2 Timotheus 2:8.
[22] Siehe 1 Korinther. 9:19:-23.
[23] Siehe Offenbarung. 22:18-19.
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