Kapitel 5, Al-Maidah (Die Tafel) (Teil 2 von 3)
Beschreibung: Ein kurzer Kommentar des 5. Kapitels des Qur´an. Es diskutiert Ernährung, Jagd, die Verträge, die mit den Juden und Christen geschlossen wurden, das Jenseits und die Festtafel Jesu´.
- von Imam Mufti (© 2019 IslamReligion.com)
- Veröffentlicht am 21 Jan 2019
- Zuletzt verändert am 25 Jun 2019
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Verse 33-40 Vorgeschriebene Strafen, Straßenraub, Gott fürchten und Ihm nahe kommen anstelle von Unglauben, Strafe für Diebstahl und Reue
Das Prinzip auf dem Gott das System dieser Welt geschaffen hat, beruht darauf, dass jeder seine Pflicht erfüllen sollte und dass niemand unnötigerweise eingreifen sollte. Den Menschen sind durch ihre Propheten deutliche Anweisungen gegeben worden, aber ihnen wurde auch ein freier Wille gegeben, mit dem sie rechtschaffen sein oder sich auflehnen können. Diejenigen, die Gott und Seinem Propheten den Krieg erklären, sind furchtbare Verbrecher. Solche Menschen geben sich terroristischen Taten hin. Sie erwartet eine schreckliche Strafe in dieser Welt und ein alles verzehrendes Feuer im Jenseits.
Die größte Errungenschaft eines Menschen ist die Nähe zu Gott. Diese Nähe wird durch Taqwa (Gottesfurcht oder Frömmigkeit) erreicht, d.h. ein Anbeter oder Verehrer Gottes durch die Gottesfurcht zu werden und sich bemühen, sich für Seine Sache einzusetzen. Man muss sein Ich unterwerfen, jegliche Schwierigkeiten und Unerfreulichkeiten ertragen; man muss vorwärts streben zu Gott.
Das Strafsystem für soziale Verbrechen im Islam hat zwei Aspekte: einer ist die Strafe für das Verbrechen eines Menschen und der andere ist die abschreckende Wirkung, die diese Strafe besitzt. Wenn der Verbrecher aber wahrhaftig bereut, Gott um Vergebung bittet und sich in Zukunft vollständig von solchen Vergehen fernhält, dann kann Gott ihm im Jenseits vergeben.
Verse 41-50 Verpflichtung nach dem zu urteilen, was Gott offenbart hat, die Juden nach der Thora, Jesus nach dem Evangelium und Muhammad nach dem Qur´an
In Medina gab es zwei Sorten von Menschen, die sich der Botschaft des Islam widersetzten - die Heuchler und die Juden. Die Heuchler fühlten, dass die Botschaft des Islam schädlich für ihren Erfolg und ihre Zwecken war und taten nur so, als haben sie den Islam angenommen. Die Juden ihrerseits fühlten, dass die Botschaft des Islam sie ihrer Position beraubte. Aus diesem Grund verbündeten sie sich und führten einen Feldzug gegen den Islam. Sie pflegten, die Worte des Propheten zu verdrehen, um ihn und seine Botschaft zu diffamieren. Es war ihre Gewohnheit nur das zu akzeptieren, was ihren Interessen gefiel. Solche Menschen verlassen Gott und Gott verlässt sie.
Der Diener Gottes, der sich mit der wahren Botschaft Gottes erhoben hat, sollte sich davon nicht entmutigen lassen. Sich gegen Gott zu wenden, kann nie von Erfolg gekrönt sein.
Es hat früher religiöse Gelehrte gegeben, die falsche Dekrete und Meinungen abgegeben haben, nachdem sie bestochen worden waren. Eine schlimmere Form der Korruption ist die Verzerrung der Bestimmungen der Religion durch Opportunisten, um populären Geschmäckern zu entsprechen, damit sie die Ehre und den Ruhm der sie bewundernden Öffentlichkeit genießen können und von allen Beiträge und Angebote erhalten.
Die früheren jüdischen Führer waren zum Anzugspunkt der Menschen geworden, indem sie diese Art der Religion vertraten. Die Stimme der Wahrheit zu erheben schien für sie unerträglich zu sein, denn dies führte zur Zerstörung der Struktur ihrer begründeten Interessen. Sie verbreiteten aus eigenem Interesse schlechte Neuigkeiten mit ihren Ergänzungen über ihn.
Der Zweck vom Buch Gottes war es, die Menschen auf den Weg des ewigen Wohlergehens zu führen und sie aus der Dunkelheit des Dienstes an ihren Gelüsten in das Licht der wahren Anbetung zu leiten. Die Gottesfürchtigen sehen das Buch Gottes als einen heiligen Bund zwischen Gott und Seinen Untergebenen an, und sie wissen, dass sie den Nutzen, den es mit sich bringt, nicht erhöhen können und die Strenge seiner Verordnungen nicht vermindern.
In Verbindung mit Gerechtigkeit ist es die Voraussetzung des islamischen Gesetzes, dass seine Regeln ohne Beachtung der gesellschaftlichen Stellung des Individuums umgesetzt werden. Manchmal ist die Gewalt eines Menschen nicht das Ergebnis einer boshaften Absicht, sondern versehentlich unter Einfluss von emotionalem Stress entstanden. Unter solchen Umständen, wenn das Opfer dem Täter vergibt, wird dies als Akt der Großmütigkeit dem Letzteren gegenüber betrachtet.
Im Verlauf der Zeit ging die innere Wirklichkeit verloren und öffentliche Rituale und formale Zeremonien nehmen die Stärke der inneren Wirklichkeit an und werden schließlich "heilig". Aus diesem Grund hat Gott den äußeren Rahmen von Zeit zu Zeit verändert, damit die Mentalität, das Rahmenwerk für die tatsächliche Substanz der Religion zu halten, ausgemerzt wird und Gott allein im Zentrum unserer Aufmerksamkeit steht.
Den Inhabern der früheren Schriften ist es nicht gelungen, sie in ihrer Originalform zu bewahren, deshalb hat Gott den Qur´an offenbart, den authentischen Ausdruck Seines Willens.
Verse 51-86 Die Verbündeten eines Muslim sind Gott, Sein Gesandter und die wahren Gläubigen, Praktiken und Überzeugungen der Leute der Schrift, die Grenzen der Religion überschreiten und Launen folgen, ein positives und ein negatives Beispiel
Die wahrhaft gläubigen Menschen sind diejenigen, deren ganzes Wesen so vom Glauben durchdrungen sind, dass sie für Gott eine aufrichtige Liebe entwickeln. Die Erfüllung der islamischen Ziele liegt ihnen sehr am Herzen, und sie verspüren für ihre Brüder im Islam nichts als Zuneigung und Freundlichkeit. Das islamische Leben hat einen Zweck und ist eine Anstrengung. Es ist die Aufgabe des Muslim, die Religion Gottes den Menschen nahe zu bringen, die Menschen anzuleiten, sich vom Weg zur Hölle fernzuhalten und den Weg zu gehen, der zum Paradies führt.
Diejenigen, die auf der Grundlage einer selbstgemachten Religion behaupten, ein Monopol auf die Hingabe zu Gott zu besitzen, entwickeln eine extreme Abneigung zu ihr und verlieren jeglichen Sinn für Vernunft. Infolgedessen betrachten sie reine Muslime als Verbrecher und halten ihre Taten für absolut gerecht.
Was einen Mann davon abhält, dem Diktat seines Verlangens zu folgen, ist seine moralische Stärke. Wenn Sturheit und Feindseligkeit von ihm Besitz ergreifen, wird seine Fähigkeit zu denken unterdrückt, und es gibt nichts, womit er den Druck seines Verlangens bekämpfen kann.
Es gab zwei Arten von bekannten Juden, die Rabbis und ´heiligen Männer´, die mit der Arbeit für die Religion beschäftigt waren. Das Geheimnis ihrer Führerschaft war ihre Präsentation einer bekannten Version der Religion, als die wahre Religion, die Gott favorisierte. Die von Gott favorisierte Religion ist die der Taqwa. Mit anderen Worten ein Mann sollte auf eine Weise in einer Gesellschaft leben, dass er gute Taten verrichtet und sich von Sünden fernhält.
Die Vorstellung, dass Gott arm ist, mit leeren Händen, und Seine Untergebenen sind reich, ist falsch. Die Hauptursache allen Eigensinns ist der rücksichtslose Mut des Menschen. Doch sobald ein Mensch Gott fürchtet, versteht er sofort die Kraft, die von Ihm ausgeht und sein Mut verschwindet.
Aufgrund des Wunschdenkens waren die Mitglieder der jüdischen Gemeinde von ihrer Erlösung vor Gott überzeugt. Was bei Gott Gewicht hat, ist die Erfüllung Seiner Gebote und das Gründen seines Lebens auf Seiner Religion.
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