Die Geschichte von Abraham (teil 1 von 7): Einleitung
Beschreibung: Eine Einführung zur Person Abrahams und dem hohen Rang, den er im Judentum, Christentum und ebenfalls im Islam einnimmt.
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Einer der Propheten, denen die größte Aufmerksamkeit im Qur´an geschenkt wird, ist der Prophet Abraham. Der Qur´an erzählt von ihm und seinem unerschütterlichen Glauben an Gott, der ihn zuerst aufforderte, sein Volk und deren Götzen zu meiden, und später durch zahlreiche Prüfungen, die Gott ihn in den Weg stellte, um seinen wahren Glauben zu beweisen.
Der Islam sieht in Abraham einen strikten Monotheisten, der sein Volk dazu aufrief, Gott allein anzubeten. Für diesen Glauben ertrug er große Schwierigkeiten, sogar sich durch seine Auswanderung in verschiedene Länder von seiner Familie und seinem Volk zu trennen. Er war einer, der unterschiedliche Befehle Gottes, mit denen er auf die Probe gestellt wurde, erfüllt hat und damit seine Wahrhaftigkeit bewies.
Aufgrund dieser Stärke des Glaubens, nennt der Qur´an die eine und einzige wahre Religion den "Weg Abrahams", obgleich auch Propheten vor ihm schon wie Noah zu demselben Glauben aufgerufen hatten. Wegen seines unermüdlichen Gehorsams Gott gegenüber, gab Er ihm den besonderen Titel "Khaliel" oder geliebter Diener, den zuvor noch nie ein Prophet erhalten hatte. Weil Abraham so hervorragend war, erwählte Gott Propheten von seinen Nachkommen, darunter Ismael, Isaak, Jakob (Israel) und Moses, um die Völker zur Wahrheit zu führen.
Den hohen Rang besitzt Abraham im Judentum, Christentum und im Islam gleichermaßen. Die Juden sehen ihn als das Vorbild für sittliche Werte, denn er erfüllte alle die Gebote noch bevor sie offenbart wurden, und er war der erste, der zu der Einsicht gelangte, dass es nur Einen Wahren Gott gibt. Er wird als der Vater des auserwählten Volkes angesehen, als den Vater der Propheten, mit denen Gott Seine Reihe von Offenbarungen begann. Im Christentum wird er als der Vater aller Gläubigen betrachtet (Römer 4:11) und sein Vertrauen in Gott und sein Opfer werden als Beispiel für spätere Heilige genommen (Hebräer 11).
Da Abraham eine so hohe Wichtigkeit zuerkannt wird, ist es wert, dass man sein Leben studiert und die Aspekte untersucht, durch die er zu dem hohen Rang kam, den Gott ihm gewährt.
Obwohl der Qur´an und die Sunnah nicht alle Einzelheiten von seinem gesamten Leben erwähnen, erwähnen sie doch bestimmte Tatsachen, die der Erwähnung wert sind. Wie bei anderen Personen die im Qur´an und in der Bibel Erwähnung finden, geben Qur´an und Sunnah Einzelheiten von deren Leben wieder, um einige irreführende Ansichten früherer offenbarter Religionen klarzustellen, oder solche Aspekte, die bestimmte Mottos und Sitten wiederspiegeln, die es Wert sind, erwähnt und betont zu werden.
Sein Name
Im Qur´an ist der einzige Name für Abraham "Ibrahiem" und "Ibrahaam", beide teilen die Grundwurzel: b-r-h-m. Obwohl Abraham in der Bibel zuerst als Abram bekannt ist, und dann wird gesagt, dass Gott ihn angewiesen hat, seinen Namen zu Abraham zu verändern, bleibt der Qur´an zu diesem Thema still, weder bestätigt er es noch widerruft er es. Moderne jüdisch-christliche Gelehrten zweifeln allerdings an der Geschichte von der Änderung des Namens und nennen sie "ein beliebtes Weltspiel". Assyriologen geben zu Bedenken, dass der hebräische Buchstabe ´haa´ (h) im Minneanischen Dialekt anstelle eines langen ´aa´ geschrieben wurde, und dass der Unterschied zwischen Abraham und Abram nur dialektischer Natur ist.[1] Dasselbe kann für die Namen Sarai und Sara gesagt werden, denn ihre Bedeutung ist ebenfalls identisch.[2]
Seine Heimat
Es wird geschätzt, dass Abraham 2.116 Jahre vor Jesus in oder in der Umgebung der mesopotanischen[3] Stadt Ur[4] geboren wurde, 200 Meilen südöstlich des heutigen Baghdad[5]. Sein Vater war ‘Aazar’, ‘Tharah’ oder ‘Terakh’ in der Bibel, ein Götzenanbeter, der von den Nachkommen Sems, Noahs Sohnes, abstammte. Einige Gelehrten der Exegese vermuten, dass er nach einem der Götzen, die er anbetete, ´Azar´ genannt worden war.[6] Er war höchst wahrscheinlich Akkadier, von einem semitischen Volk von der Arabischen Halbinsel, das seit etwa dem dritten Jahrtausend vor Chr. in Mesopotanien siedelte. Es scheint, als wäre Azar mit einigen seiner Verwandten in der frühen Kindheit Abrahams vor der Konfrontation mit seinem Volk in die Stadt Haran ausgewandert, obgleich einige jüdisch-christliche Traditionen[7] sagen, es sei später in seinem Leben gewesen, nachdem er in "seiner Heimat Ur" abgewiesen worden war. In der Bibel wird erzählt, Haran, einer von Abrahams Brüdern, sei in "seinem Vaterland zu Ur" (1 Mose 11:28) gestorben, aber er war viel älter als Abraham, denn sein Bruder Nahor nahm Harans Tochter Milka zur Frau (1 Mose 11:29). Die Bibel erwähnt ebenfalls nicht Abrahams Auswanderung nach Haran, die erste Aufforderung auszuwandern ist die von Haran weg, als wenn er dort zuvor angesiedelt gewesen wäre (1 Mose 12:1-5). Wenn wir die erste Aufforderung nehmen für die Auswanderung von Ur nach Kanaan, dann scheint es keinen Grund gegeben zu haben, dass Abraham mit seiner Familie in Haran verweilt haben sollte, seinen Vater dort ließ und danach nach Kanaan zu ziehen, von der geographischen Unmöglichkeit einmal abgesehen. [Siehe Karte.]
Der Qur´an erwähnt die Auswanderung Abrahams, aber er tut dies, nachdem Abraham sich von seinem Vater und seinen Stammesgenossen wegen ihres Unglaubens abgewandt hatte. Wenn er zu jener Zeit in Ur gewesen wäre, erscheint es ziemlich unwahrscheinlich, dass sein Vater mit ihm nach Haran gegangen wäre, nachdem er ungläubig war und ihn zusammen mit den anderen Götzendienern der Stadt solchen Qualen ausgesetzt hatte. Was den Grund dafür betrifft, warum sie auswanderten, so legen archäologische Beweise nahe, dass Ur eine große Stadt war, die während Abrahams[8] Lebenszeit aufstieg und fiel, daher könnten sie gezwungen gewesen sein, sie wegen äußeren Schwierigkeiten zu verlassen. Sie könnten Haran gewählt haben, weil dieselbe Religion hatten wie Ur.[9]
Die Religion von Mesopotamien
Archäologische Entdeckungen aus Abrahams Zeit zeichnen ein lebeniges Bild von dem religiösen Leben in Mesopotamien. Seine Einwohner waren Polytheisten, die an eine Göttergemeinschaft glaubten, in der jeder Gott einen Einflußbereich besaß. Der große Tempel, der dem akkadischen[10] Mondgott Sin gewidmet war, war das Hauptzentrum von Ur. In Haran war ebenfalls der Mond die zentrale Gottheit. Dieser Tempel, so glaubten sie, wäre das physikalische Heim Gottes. Der Hauptgott dieses Tempels war ein hölzerne Götze mit zusätzlichen Götzen oder ´Göttern´, die ihm dienten.
Kenntnis von Gott
Obwohl die jüdisch-christlichen Gelehrten unterschiedlicher Meinung sind, wann Abraham Gott Kenntnis von Gott erhalten hat: im Alter von drei, zehn oder achtundvierzig[11]; der Qur´an schweigt über das genaue Alter, in dem Abraham seine erste Offenbarung erhielt. Es scheint aber so, als wäre er noch jung gewesen, denn der Qur´an nennt ihn einen jungen Mann, als sein Volk versuchte, ihn hinzurichten, weil er ihre Götzen abgelehnt hat, und Abraham selbst sagte, er verfüge über Wissen, das seinem Vater nicht bekannt wäre, als er ihn dazu aufforderte, Gott allein anzubeten, noch bevor seine Mission zu seinem Volk begann (19:43). Der Qur´an sagt deutlich, dass er einer von den Propheten war, denen eine Schrift offenbart worden war.
“Dies stand wahrlich in den ersten Schriften, den Schriften Abrahams und Moses´.” (Quran 87:18-19)
Footnotes:
[1] Abraham. The Catholic Encyclopedia, Volume I. Copyright © 1907 by Robert Appleton Company. Online Edition Copyright © 2003 by K. Knight Nihil Obstat, March 1, 1907. Remy Lafort, S.T.D., Censor. Imprimatur. +John Cardinal Farley, Archbishop of New York. (http://www.newadvent.org/cathen/01051a.htm)
[2] Sarah. The Catholic Encyclopedia, Volume I. Copyright © 1907 by Robert Appleton Company. Online Edition Copyright © 2003 by K. Knight Nihil Obstat, March 1, 1907. Remy Lafort, S.T.D., Censor. Imprimatur. +John Cardinal Farley, Archbishop of New York.) (Abraham. Charles J. Mendelsohn, Kaufmann Kohler, Richard Gottheil, Crawford Howell Toy. The Jewish Encyclopedia.
[3] Mesopotamien: “(Mes·o·po·ta·mi·a) eine alte Region in Südostasien
zwischen den Flüssen Tigris und Euphrat im heutigen Irak. Vermutlich vor 5 000
vor Chr. Besiedelt, das Gebiet war die Heimat zahlreicher früher
Zivilisationen, einschließlich Sumer, Akkad, Baylonier und Assyrer.” (The
American Heritage® Dictionary of the English Language, Fourth Edition
Copyright © 2000 by Houghton Mifflin Company.)
[4] Der Urahn des hebräischen Volkes, Abram, war, wie uns erzählt wird, in "Ur von den Chaldäa" geboren. "Chaldäa" ist ein Übersetzungsfehler des hebräischen "Kasdim"; "Kasdim" ist der alt-testamentarische Name der Babylonier, während "Chaldäa" ein Stamm war, der an den Küsten des Persischen Golfes lebte, und nicht eher Teil der babylonischen Bevölkerung wurde, bist zur Zeit von Hesekiel. Ur war eine der ältesten und berühmtesten babylonischen Städte. Ihre Seite wird heute Mugheir oder Mugayyar genannt und befindet sich auf der Westseite des Euphrats, in Südbabylonien. (Easton’s 1897 Bible Dictionary). Manche jüdisch-christlichen Gelehrten sagen, dass "Ur-Kasdim" das in der Bibel erwähnt wurde, nicht Ur gewesen sei, sondern eigentlich die Stadt Ur-Kesh, die sich in Nord-Mesopotamien und näher bei Haran befindet. (From Abraham to Joseph - The historical reality of the Patriarchal age. Claus Fentz Krogh. (http://www.genesispatriarchs.dk/patriarchs/abraham/abraham_eng.htm).
[5] Ibn Asakir, ein berühmter muslimischer Gelehrter und Historiker, unterstützt ebenfalls diese Meinung und sagt, dass er in Babylonien geboren ist. Siehe “Qisas al-Anbiyaa” ibn Katheer.
[6] Stories of the Prophets, ibn Katheer. Darussalam Publications.
[7] Da in der Bibel nur wenige Einzelheiten über das Leben Abrahams zu finden sind, entstammt vieles von dem, was über Abraham angenommen wird, aus verschiedenen jüdisch-christlichen Überlieferungen, die im Talmud und anderen rabbinischen Schriften gesammelt wurden. Vieles von dem, was in der Bibel ebenso wie in anderen Erzählungen erwähnt wird, wird unter den jüdisch-christlichen Gelehrten als Legenden angesehen, von dem vieles nicht bewiesen werden konnte. (Abraham. The Catholic Encyclopedia, Volume I. Copyright © 1907 by Robert Appleton Company. Online Edition Copyright © 2003 by K. Knight Nihil Obstat, March 1, 1907. Remy Lafort, S.T.D., Censor. Imprimatur. +John Cardinal Farley, Archbishop of New York.) (Abraham. Charles J. Mendelsohn, Kaufmann Kohler, Richard Gottheil, Crawford Howell Toy. The Jewish Encyclopedia. (http://www.jewishencyclopedia.com/view.jsp?artid=360&letter=A#881)
[8] (http://www.myfortress.org/archaeology.html)
[9] (http://www.myfortress.org/archaeology.html)
[10] Akkad: “(Ak·kad) Eine uralte Region von Mesopotamien, die den
nördlichen Teil von Babylonien besetzte.” (The American Heritage®
Dictionary of the English Language, Fourth Edition
Copyright © 2000 by Houghton Mifflin Company.)
[11] Gen R. xxx. Abraham. Charles J. Mendelsohn, Kaufmann Kohler, Richard Gottheil, Crawford Howell Toy. The Jewish Encyclopedia. (http://www.jewishencyclopedia.com/view.jsp?artid=360&letter=A#881).
Die Geschichte von Abraham (teil 2 von 7): Ein Aufruf für Sein Volk
Beschreibung: Abraham lädt seinen Vater (Tharah oder Terakh in der Bibel) und sein Volk zu der Wahrheit ein, die ihm von seinem Herrn offenbart wurde.
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Abraham und sein Vater
Wie alle anderen seines Volkes war Abrahams Vater Aazar (Tharah oder Terakh in der Bibel) ein Götzenanbeter. Biblische Überlieferungen[1] sagen von ihm, dass er tatsächlich ein Bildhauer dieser Götzen gewesen sei,[2] daher richtete sich Abrahams erster Aufruf an ihn. Er sprach ihn mit logischen und vernünftigen Worten an, auf eine Art und Weise, die sowohl von einem jungen Mann, wie er selbst es war, als auch von einem Weisen verstanden werden konnte:
“Und erwähne in diesem Buch (dem Qur´an) Abraham. Er war ein Wahrhaftiger, ein Prophet, als er zu seinem Vater sagte: "O mein Vater, warum verehrst du das, was nicht hört und sieht und dir nichts nützen kann? O mein Vater, zu mir ist Wissen gekommen, das nicht zu dir kam; so folge mir, ich will dich auf den ebenen Weg leiten.” (Quran 19:41-43)
Die Antwort seines Vaters war aber eine Zurückweisung, die deutliche Zurückweisung einer jeden Person, die von einer deutlich jüngeren herausgefordert wurde, eine Herausforderung gegen Jahre der Tradition und der Norm.
“Er (der Vater) sagte: "Wendest du dich von meinen Göttern ab, o Abraham? Wenn du (damit) nicht aufhörst, so werde ich dich wahrlich steinigen. Verlass mich für lange Zeit.” (Quran 19:46)
Abraham und sein Volk
Nach beständigen Versuchen, seinen Vater dazu aufzurufen, den Dienst für die falschen Götzen aufzugeben, wandte sich Abraham seinem Volk zu, um zu versuchen, die anderen zu warnen, indem er auch sie mit derselben einfachen Logik ansprach:
“Und verlies ihnen die Geschichte Abrahams, als er zu seinem Volke sagte: "Was betet ihr an?" Sie sagten: "Wir beten Götzen an, und wir sind ihnen anhaltend zugetan." Er sagte: "Hören sie euch, wenn ihr (sie) anruft? Oder nützen sie oder schaden sie euch?" Sie sagten: "Nein, aber wir fanden unsere Väter das gleiche tun." Er sagte: "Seht ihr denn nicht, was ihr da angebetet habt, ihr eure Vorväter? Sie sind mir feindlich (gesonnen); nicht aber der Herr der Welten, Der mich erschaffen hat; und Er ist es, Der mich richtig führt und Der mir Speise und Trank gibt. Und wenn ich krank bin, ist Er es, Der mich heilt, und (Er ist es,) Der mich sterben lassen wird und mich dann wieder zum Leben zurückbringt.” (Quran 26:69-81)
Im folgenden führte er weitere Beispiele dafür an, um sie davon zu überzeugen, dass die einzige Gottheit, der Anbetung gebührt, Gott ist, der Allmächtige. Die jüdisch-christliche Tradition erzählt eine ähnliche Geschichte, rückt aber Abraham selbst in die Position, dass er sich darüber klar wurde, dass Gott keines dieser Wesen sein konnte[3] und nicht als Beispiele für sein Volk. Nach dem Qur´an hat keiner der Propheten jemals andere als Gott angebetet, auch als sie über den richtigen Weg noch nicht informiert gewesen waren, bevor sie als Propheten entsandt waren. Der Qur´an sagt über Abraham:
“Und als ihn nun die Nacht überschattete, da erblickte er einen Stern. Er sagte: "Das ist mein Herr." Doch da er unterging, sagte er: "Ich liebe nicht die Untergehenden.” (Quran 6:76)
Abraham erzählte ihnen das Beispiel von den Sternen, einer Schöpfung, die für die Menschen jener Zeit wirklich unverständlich war und in der etwas größeres als die Menschheit gesehen wurde, und häufig wurden ihnen verschiedene Kräfte zugesprochen. Aber in dem Untergang der Sterne sah Abraham ihre Unfähigkeit, zu erscheinen, wie sie es wünschen und nicht nur des Nachts.
Dann gab er ihnen noch ein Beispiel von etwas noch Großartigerem, einem noch schöneren, größeren Himmelskörper, der auch am Tage erscheinen konnte!
“Als er er den Mond sah, wie er sein Licht ausbreitete, da sagte er: "Das ist mein Herr." Doch da er unterging, sagte er: "Wenn mein Herr mich nicht rechtleitet, werde ich gewiss unter den Verirrten sein.” (Quran 6:77)
Und dann als letzte Steigerung in seinen Beispielen, nannte er ihnen als Beispiel etwas noch Mächtigeres, Größeres, eine der kraftvollsten Schöpfungen, ohne die das Leben selbst unmöglich wäre:
“Als er die Sonne sah, wie sie ihr Licht ausbreitete, da sagte er: "Das ist mein Herr, das ist noch größer." Da sie aber unterging sagte er: "O mein Volk, ich habe nichts mit dem zu tun, was ihr (Gott) zur Seite stellt. Seht, ich habe mein Angesicht in Aufrichtigkeit zu Dem gewandt, Der die Himmel und die Erde schuf, und ich gehöre nicht zu den Götzendienern.” (Quran 6:78-79)
Abraham bewies ihnen, dass der Herr der Welten nicht in den Schöpfungen zu finden ist, die ihre Götzen repräsentierten, sondern Er ist Der, Der sie alle und alles, was sie sehen und wahrnehmen können, geschaffen hat; dass der Herr nicht notwendigerweise zu sehen sein muss, damit man Ihn anbeten kann. Er ist ein Allmächtiger Herr, nicht an irgendwelche Einschränkungen gebunden, die in der Welt, in der wir sind, zu finden sind. Seine Botschaft war einfach:
“Dient Gott und fürchtet Ihn. Das ist besser für euch, wenn ihr es wüßtet. Ihr dient nur Götzen statt Gott, und ihr ersinnt eine Lüge. Jene, denen ihr statt Gott dient, vermögen euch nicht zu versorgen. Sucht darum bei Gott die Versorgung und dient Ihm und seid Ihm dankbar. Zu Ihm werdet ihr zurückgebracht werden.” (Quran 29:16-17)
Er stellte ihr Festhalten an den Traditionen ihrer Vorväter offen in Frage:
“Er sagte: "Wahrlich, ihr und eure Vorväter seid dem Irrtum verfallen.”
Abrahams Weg war erfüllt von Schmerzen, Härte, Versuchungen, Widerstand und Kummer. Sein Vater und sein Volk wiesen seine Botschaft zurück. Sein Ruf stieß auf taube Ohren, sie kamen nicht zur Vernunft. Anstatt dessen wurde er herausgefordert und sie machten sich über ihn lustig:
“Sie sagten: "Bring uns die Wahrheit oder machst du Scherze?”
In diesem Lebensabschnitt widersetzte sich Abraham, ein junger Mann mit guten Zukunftsaussichten, seiner eigenen Familie und seinem eigenen Volk, um die Botschaft des wahren Monotheismus zu verbreiten: den Glauben an den Einen Wahren Gott und die Ablehnung aller anderen falschen Gottheiten, seien es Sterne oder andere himmlische oder irdische Schöpfungen oder Bildnisse von Gottheiten in Form von Götzen. Er wurde für seinen Glauben zurückgewiesen, ausgestoßen und bestraft, aber er blieb standhaft gegenüber allem Bösen, bereit, noch mehr davon in Kauf zu nehmen.
“Und als Abraham von seinem Herrn durch Worte geprüft wurde und er diese vollbrachte… ” (Quran 2:124)
Footnotes:
[1] Gen r. xxxviii, Tanna debe Eliyahu. Ii. 25.
[2] Abraham. Charles J. Mendelsohn, Kaufmann Kohler, Richard Gottheil, Crawford Howell Toy. The Jewish Encyclopedia. (http://www.jewishencyclopedia.com/view.jsp?artid=360&letter=A#881)
[3] The Talmud: Selections, H. Polano. (http://www.sacred-texts.com/jud/pol/index.htm).
Die Geschichte von Abraham (teil 3 von 7): Die Zerstörung der Götzen
Beschreibung: Abraham zerstört die Götzen seines Volkes, um ihnen die Wirkungslosigkeit ihrer Anbetung zu beweisen.
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`Dann war es an der Zeit, dem Predigen Taten folgen zu lassen. Abraham plante einen tapferen und entscheidenden Schlag gegen den Götzendienst. Der Bericht des Qur´an unterscheidet sich nur wenig von den jüdisch-christlichen Überlieferungen, die sagen, Abraham zerstörte die persönlichen Götzen seines Vaters.[1] Der Qur´an berichtet uns, dass er die Götzen seines Volkes zerstört hat, die an einem religösen Altar aufbewahrt worden waren. Abraham hatte sich einen Plan ausgedacht, in dem die Götzen beteiligt waren:
“Und, bei Gott, ich will gewiß gegen eure Götzen verfahren, nachdem ihr kehrt gemacht habt und weggegangen seid.” (Quran 21:57)
Es war Zeit für eine religiöse Festlichkeit, vielleicht der Sünde geweiht, wozu sie die Stadt verließen. Abraham war dazu eingeladen, an des Festlichkeiten teilzunehmen, aber er entschuldigte sich:
“Dann warf er einen Blick zu den Sternen und sagte: "Mir ist übel.” (Quran 37:89)
Als dann seine Angehörigen ohne ihn loszogen, war für ihn die Gelegenheit gekommen. Als der Tempel verlassen war, begab sich Abraham dorthin und näherte sich den gold-überzogenen hölzernen Götzen, vor die die Priester sorgfältig ihre Mahlzeiten hingestellt hatten. Abraham machte sich in seinem Unglauben über sie lustig:
“Nun wandte er sich heimlich an ihre Götter und sagte: "Wollt ihr nicht essen? Was ist mit euch, dass ihr nicht redet?"
Was kann den Menschen nach alledem dazu verleitet haben, Götzen anzubeten, die er selbst gefertigt hatte?
“Dann begann er, sie plötzlich mit der Rechten zu schlagen."
Der Qur´an erzählt uns:
“Alsdann schlug er sie in Stücke – mit Ausnahme des größten von ihnen – damit sie ich an ihn wenden könnten.” (Quran 21:58)
Als die Priester des Tempels zurückkehrten, waren sie schockiert, als sie ihre die Zerstörung ihrer Heiligtümer im Tempel sahen. Sie fragten sich, wer ihren Götzen dies angetan haben könnte, da erinnerte sich einer an Abraham und sagte, dass er schlecht von ihnen gesprochen habe. Als sie ihn zu sich riefen, zeigte ihnen Abraham ihre eigene Dummheit:
“Er sagte: "Verehrt ihr das, was ihr gemeißelt habt, obwohl Gott euch und das, was ihr gemacht habt, erschaffen hat?” (Quran 37:95)
Ihre Wut steigerte sich immer mehr; sie waren ganz und gar nicht in der Laune, ihn predigen zu hören, sondern fragten ihn ganz direkt:
“Bist du es gewesen, der unseren Göttern dies angetan hat, o Abraham?”(Quran 21:62)
Aber Abraham hatte den größten Götzen nicht ohne Grund unberührt gelassen:
“Er sagte: "Nein, dieser da, der größte von ihnen, hat es getan. Fragt sie doch, wenn sie reden können!’”
Als Abraham sie so herausforderte, gerieten sie in Verwirrung. Sie beschuldigten sich gegenseitig, die Götzen nicht beschützt zu haben und, ohne ihm in die Augen zu sehen, sagten sie:
“Du weißt recht wohl, dass diese nicht reden können!”
Da hatte Abraham sie, wo er sie befragen konnte:
“Er sagte: "Verehrt ihr denn statt Gott das, was euch weder den geringsten Nutzen bringen, noch euch schaden kann? Pfui über euch und über das, was ihr statt Gott anbetet. Wollt ihr denn nicht begreifen?’” (Quran 21:66-67)
Die Ankläger wurden zu den Angeklagten. Sie wurden der logischen Begriffstutzigkeit angeklagt und blieben Abraham die Antwort schuldig. Weil Abrahams Beweisführung nicht zu beantworten war, war ihre Antwort wütend und ungehalten, und sie verurteilten Abraham dazu, bei lebendigem Leib verbrannt zu werden.
“Sie sagten: Baut einen Bau für ihn und werft ihn in die rote, heiße Glut des Feuer.” (Quran 37:97)
Die Stadtbewohner halfen alle dabei, Holz für das Feuer zu sammeln, bis das größte Feuer brannte, das sie je gesehen hatten. Der junge Abraham gab sich völlig seinem Glauben hin, den der Herr der Welten für ihn ausgewählt hatte. Er verlor nicht sein Gottvertrauen, diese Prüfung machte ihn nur noch stärker. Abraham schreckte angesichts des Feuertodes nicht zurück, obwohl er noch so jung war, seine letzten Worte, bevor er verbrannt werden sollte, waren:
“Gott genügt mir und Er ist der Beste, der die Dinge erledigt.” (Saheeh Al-Bukhari)
Hier haben wir wieder ein Beispiel dafür, wie Abraham angesichts der harten Prüfung seine Wahrhaftigkeit unter Beweis stellte. Sein Glaube an den Wahren Gott wurde hier geprüft und er bewies, dass er sogar darauf vorbereitet war, seine Existenz für die Botschaft Gottes zu opfern. Seinen Glauben hat er durch seine Taten bewiesen.
Gott hat aber dieses Schicksal für Abraham nicht gewollt, denn er hatte noch eine größere Botschaft zu verkünden. Er sollte der Stammvater einiger der größten Propheten werden, die der Menschheit bekannt sind. Gott bewahrte Abraham als Zeichen für ihn und auch als Zeichen für sein Volk.
“Wir (Gott) sprach: "O Feuer, sei kühl und ein Frieden für Abraham." Und sie strebten, ihm Böses zu tun, allein Wir machten sie zu den größten Verlierern.” (Quran 21:69-70)
So entkam Abraham unbeschadet dem Feuer. Sie versuchten, für ihre Götter Rache zu üben, aber letzten Endes wurden sie und ihre Götzen gedemütigt.
Die Geschichte von Abraham (teil 4 von 7): Seine Auswanderung nach Kanaan
Beschreibung: Abrahams Auseinandersetzung mit einem König und der Befehl Gottes, nach Kanaan auszuwandern.
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Moderne archäologische Entdeckungen lassen vermuten, dass die höchste Priesterin die Tochter des Herrschers war. Natürlich wird sie darauf gedrungen haben, an dem Mann, der ihren Tempel entweiht hat, ein Exempel zu statuieren. Also fand sich Abraham, der noch ein junger Mann war[1], bald vor Gericht wieder, allein stand er vor einem König, höchstwahrscheinlich vor König Nimrod. Nicht einmal sein Vater war an seiner Seite. Aber Gott war es, wie immer schon.
Auseinandersetzung mit einem König
Während jüdisch-christliche Traditionen eindeutig versichern, dass Abraham von König Nimrod zum Tod durch das Feuer verurteilt wurde, geht der Qur´an nicht genauer auf diese Einzelheit ein. Er erwähnt allerdings die Auseinandersetzung, die zwischen einem König und Abraham stattgefunden hat, und einige muslimische Gelehrte vermuten, dass es derselbe Nimrod gewesen war, jedoch nach einem Versuch der Menge, Abraham zu töten.[2] Nachdem Gott Abraham aus dem Feuer gerettet hatte, wurde sein Fall dem König vorgetragen, der anmaßend mit Gott Selbst um sein Königreich wetteiferte. Er stritt sich mit dem jungen Mann, wie Gott uns berichtet:
“Hast du nicht über jenen nachgedacht, der über seinen Herrn mit Abraham ein Wortgefecht führte, weil Allah ihm die Herrschaft gegeben hatte?” (Quran 2:258)
Abrahams Logik war unbestreitbar.
“‘Mein Herr ist Derjenige, Der lebendig macht und sterben läßt", da sagte er (der König): "Ich bin es, der lebendig macht und sterben läßt.’” (Quran 2:258)
Der König ließ zwei Menschen bringen, die zum Tode verurteilt waren. Er ließ den einen frei und ließ den anderen hinrichten. Diese Antwort des Königs war derart aus dem Zusammenhang gerissen und unbedacht daher gesagt. Also sprach Abraham noch weiter, um ihn zum Schweigen zu bringen:
“Da sagte Abraham: "Doch es ist Gott, Der die Sonne im Osten aufgehen läßt; so laß du sie im Westen aufgehen." Da war der Ungläubige verwirrt. Und Gott leitet nicht die ungerechten Leute. ” (Quran 2:258)
Abrahams Auswanderung
Nach Jahren des unaufhörlichen Aufrufens und der Ablehnung durch sein Volk befahl Gott Abraham, sich von seiner Familie und seinem Volk zu trennen:
"Ihr habt bereits ein vortreffliches Beispiel an Abraham und denen mit ihm, als sie zu ihrem Volk sagten: ´Wir haben nichts mit euch noch mit dem zu schaffen, was ihr statt Gott anbetet. Wir verwerfen euch. Und zwischen uns und euch ist offenbar für immer Feindschaft und Haß entstanden, (solange) bis ihr an Gott glaubt und an Ihn Allein!” (Quran 60:4)
Wenigstens zwei Menschen von seiner Familie akzeptierten seine Ermahnung – Lot, sein Neffe, und Sarah, seine Frau. Da wanderte Abraham zusammen mit den anderen Gläubigen aus:
“Da glaubte Lot ihm; und (Abraham) sagte: ´Ich werde zu meinem Herrn auswandern; Er ist der Allmächtige, der Allweise.´” (Quran 29:26)
Sie wanderten zusammen zum gelobten Land aus, dem Land Kanaan oder Groß Syrien, wo Abraham und Lot nach den jüdisch-christlichen Überlieferungen ihre Gefolgschaft im Westen und Osten des Landes, in das sie ausgewandert waren, aufteilten.[3]
“Und Wir retteten ihn und Lot in das Land, das Wir für die Welten gesegnet hatten.” (Quran 21:71)
Es war hier, in diesem gesegneten Land, wo Gott sich entschloß, Abraham mit seiner Nachkommenschaft zu segnen:
“…Und Wir (Gott) schenkten ihm Isaak und dazu Jakob (einen Enkel), und Wir machten jeden von ihnen rechtschaffen.” (Quran 21:72)
“Das ist Unser Beweis, den Wir Abraham seinem Volk gegenüber gaben. Wir erheben im Rang, wen Wir wollen. Wahrlich, dein Herr ist Allweise, Allwissend. Und Wir schenkten ihm Isaak und Jakob; jeden leiteten Wir recht, wie Wir vordem Noah rechtgeleitet hatten und von seinen Nachkommen David, Salomo, Hiob, Joseph, Moses und Aaron. So belohnen Wir diejenigen, die Gutes tun. Und (Wir leiteten) Zacharias, Johannes, Jesus und Elias; sie alle gehörten zu den Rechtschaffenen. Und (Wir leiteten) Ismael, Eliesa, Jonas und Lot; und jeden (von ihnen) zeichneten Wir unter den Völkern aus; ebenso manche von ihren Vätern und ihren Nachkommen und ihren Brüdern. Wir erwählten sie und leiteten sie auf den geraden Weg. Das ist die Rechtleitung Gottes; damit leitet Er von Seinen Dienern, wen Er will. Hätten sie aber (etwas) anderes angebetet, wahrlich, all ihr Tun wäre für sie fruchtlos geblieben. Diese sind es, denen Wir die Schrift gaben und die Weisheit und das Prophetentum...” (Quran 6:83-89)
Propheten, auserwählt für die Führung seines Volkes:
“Und Wir machten sie zu Vorbildern, die auf unser Geheiß (die Menschen) rechtleiteten, und Wir gaben ihnen ein, Gutes zu tun, das Gebet zu verrichten und die Zakah zu entrichten. Und sie verehrten Uns allein. ” (Quran 21:73)
Die Geschichte von Abraham (teil 5 von 7): Das Geschenk Hagar und ihre Lage
Beschreibung: Einige Erzählungen von Abrahams Reise nach Ägypten, die Geburt Ismaels und Hagars Wagnis in Paran.
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- Veröffentlicht am 13 Jul 2009
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Abraham in Kanaan & Ägypten
Abraham blieb mehrere Jahre in Kanaan, zog predigend von einer Stadt zur nächsten und lud die Menschen zu Gott ein, bis eine Hungersnot ihn und Sarah zwang, nach Ägypten auszuwandern. In Ägypten war ein tyrannischer Pharao, der die leidenschaftliche Begierde besaß, Besitz von verheirateten Frauen zu ergreifen.[1] Die islamische Erzählung unterscheidet sich auffallend von den jüdisch-christlichen Traditionen, die sagen, dass Abraham, um sich vor dem Pharao[2] zu schützen, behauptet habe, Sarah[3] sei seine Schwester. Der Pharao nahm Sarah in seinen Harem und belohnte Abraham dafür. Als aber sein Haus vom schweren Seuchen heimgesucht wurde, erkannte er, dass sie Abrahams Ehefrau war und bestrafte ihn, weil er es nicht gesagt hatte und verbannte ihn aus Ägypten.[4]
Abraham hatte gewußt, dass Sarah seine Aufmerksamkeit erregen würde, daher hatte er sie angewiesen, wenn sie vom Pharao danach gefragt würde, zu sagen, dass sie Abrahams Schwester sei. Als sie sein Königreich betreten hatten, hatte ihn der Pharao wie erwartet, nach seiner Beziehung zu Sarah befragt, und Abraham hatte geantwortet, sie sei seine Schwester. Obwohl die Antwort seine Leidenschaft minderte, nahm er sie dennoch als Gefangene. Aber der Schutz des Allmächtigen bewahrte sie vor seinem bösen Plan. Als Pharao Sarah kommen ließ, um seinen wirren Leidenschaften nachzukommen, wandte sich Sarah im Gebet zu Gott. In dem Moment, wo Pharao sich nach Sarah streckte, versteifte sich sein Oberkörper. Er jammerte in seiner Verzweiflung und versprach Sarah, sie gehen zu lassen, wenn sie für seine Heilung beten würde! Sie betete für ihn. Aber erst nach einem dritten Versuch nahm er schließlich Abstand von ihr. Als er ihre Besonderheit bemerkte, ließ er sie gehen und gab sie ihrem vermeintlichen Bruder zurück.
Sarah kam mit Geschenken des Pharao zurück, während Abraham ins Gebet vertieft war, darunter auch mit Hagar, der Tochter des Pharao, nach jüdisch-christlicher Tradition als Dienerin[5]. Sie hatte Pharao und den heidnischen Ägyptern eine kraftvolle Botschaft übermittelt.
Nachdem sie nach Palästina zurückgekehrt waren, blieben Sarah und Abraham trotz des göttlichen Versprechens, dass ihnen ein Kind gewährt würde, noch immer kinderlos. Da es in jenen Zeiten häufiger vorkam, dass unfruchtbare Frauen ihren Ehemännern ihre Dienerin gaben, damit sie Nachkommen bekämen[6], schlug Sarah Abraham vor, Hagar als Nebenfrau zu nehmen. Einige christliche Gelehrten sagen auch, dass er sie tatsächlich zur Ehefrau nahm[7]. Wie auch immer, in jüdischer und babylonischer Tradition wurde jeglicher Nachwuchs einer Konkubine ihrer früheren Herrin zugesprochen und genauso behandelt, wie ein Kind, das sie selbst geboren hatte[8], auch in Erbangelegenheiten. In Palästina gebar Hagar ihm einen Sohn, Ismael.
Abraham in Mekka
Als Ismael noch immer gestillt wurde, wollte Gott den Glauben Seines geliebten Dieners Abraham erneut prüfen und befahl ihm, Hagar und Ismael in das unfruchtbare Tal von Bakka 700 Meilen südöstlich von Hebron zu bringen. Später wurde es Mekka genannt. Es war wirklich eine große Prüfung, denn er und seine Familie hatten so lange auf Nachwuchs gewartet, und als ihre Augen von Freude über einen Erben erfüllt waren, wurde befohlen, ihn in ein fernes Land zu bringen, in eines, das für seine Unfruchtbarkeit und Härte bekannt war.
Während der Qur´an bestätigt, dass dies nur eine weitere Prüfung für Abraham war, als Ismael immer noch ein Baby war, versichern die jüdisch-christlichen Traditionen, dass es eine Folge der Eifersucht Sarahs gewesen sei, die Abraham aufgefordert habe, Hagar und ihren Sohn zu verbannen, als sie sah, wie Ismael sich über Isaak[9] "lustig"[10] machte, als er entwöhnt war. Da das übliche Alter für die Entwöhnung zumindest in der jüischen Tradition 3 Jahre[11] war, heißt das, Ismael war ungefähr 17 Jahre alt[12], als es zu diesem Ereignis kam. Es scheint, von der Logik her unmöglich zu sein, dass Hagar in der Lage gewesen sein soll, einen jungen Mann auf ihren Schultern zu tragen, über Hunderte von Meilen, bis sie Paran erreicht hatten und ihn dann erst, wie die Bibel sagt, unter einen Busch zu legen[13]. In diesen Versen wird von Ismael mit einem anderen Wort gesprochen als bei seiner Verbannung. Dieses Wort zeigt, dass er ein Junge war, möglicherweise ein Baby, eher als ein Jugendlicher.
Da ließ Abraham sie zurück, nachdem er sich kurz mit ihnen dort aufgehalten hatte, ließ ihnen einen Behälter mit Wasser dort und einen Ledersack voller Datteln. Als Abraham begann, fortzugehen und sie zurückzulassen, bekam Hagar Angst vor dem, was passierte. Abraham blickte nicht zurück. Hagar folgte ihm. ‘O Abraham, wohin gehst du, läßt du uns in diesem Tal zurück, wo es keinen Menschen gibt, der uns Gesellschaft leistet, noch sonst irgend etwas?’
Abraham beschleunigte seine Schritte. Schließlich fragte Hagar: ‘Hat Gott die befohlen, dies zu tun?’
Plötzlich stoppte Abraham, drehte sich um und sagte: ‘Ja!’
Ein wenig Trost in seiner Antwort fühlend, fragte Hagar: ‘O Abraham, wem überläßt du uns?’
‘Ich überlasse euch der Obhut Gottes,’ antwortete Abraham.
Hagar ergab sich ihrem Herrn. ‘Ich bin zufrieden mit Gott!’[14]
Während sie zu dem kleinen Ismael zurückkehrte, zog Abraham weiter, bis er einen engen Paß im Berg erreichte, wo sie ihn nicht sehen konnten. Er hielt an und bat Gott im Gebet:
“Unser Herr! Ich habe einen Teil meiner Nachkommenschaft in einem unfruchtbaren Tal nahe bei Deinem heiligen Haus angesiedelt, o unser Herr, auf dass sie das Gebet verrichten mögen. So mache ihnen die Herzen der Menschen zugeneigt und versorge sie mit Früchten, damit sie dankbar sein mögen.” (Quran 14:37)
Bald waren das Wasser und die Datteln verbraucht und Hagars Verzweiflung wuchs. Unfähig, ihren eigenen Durst und ihr kleines Baby zu stillen, fing Hagar an, nach Wasser zu suchen. Sie ließ Ismael unter einem Baum, kletterte auf die Anhöhe eines nahegelegenen Hügels. ‘Vielleicht kommt eine Karavane vorbei,’ dachte sie bei sich. Sie lief zwischen den beiden Hügeln Safa und Marwa siebenmal hin und her und hielt nach Zeichen für Wasser oder Hilfe Ausschau, versinnbildlicht von allen Muslimen bei der Pilgerreise. Erschöpft und müde hörte sie eine Stimme, aber sie konnte die Quelle nicht ausmachen. Dann, als sie in das Tal hinabblickte, sah sie einen Engel, den die islamischen Quellen als Gabriel identifizieren[15], der neben Ismael stand. Der Engel schlug mit seiner Ferse in den Boden, und es sprudelte Wasser hervor. Das war ein Wunder! Hagar versuchte, ein Becken zu machen, damit das Wasser nicht davonlief und füllte ihren Behälter.[16] ‘Hab´ keine Angst, dass du abgewiesen wirst,’ sagte der Engel, ‘denn dies ist das Haus Gottes, das von diesem Jungen und seinem Vater erbaut werden wird, und Gott weist sein Volk nie zurück.’[17] Diese Quelle, Zamzam genannt, fließt heute noch in Mekka, auf der arabischen Halbinsel.
Nicht lange später zog der Stamm Jurham aus Südarabien nördlich, stoppte im Tal von Mekka, nachdem sie das ungewöhnliche Zeichen von einem Vogel, der in diese Richtung flog, gesehen hatten, was nur bedeuten konnte, dass es dort Wasser gab. Sie siedelten in Mekka und Ismael wuchs unter ihnen auf.
Eine ähnliche Erzählung hierüber finden wir in der Bibel in 1 Mose 21. In dieser Erzählung war der Grund, sich von dem Baby wegzubewegen, eher um ihn nicht sterben zu sehen, als um Hilfe zu suchen. Dann, nachdem das Baby begonnen hatte, vor Durst zu jammern, bat sie Gott, denn sie wollte ihn nicht sterben sehen. Es wird gesagt, das Erscheinen der Quelle wäre die Antwort auf das Weinen von Ismael gewesen, nicht auf Hagars Gebet, und es wird hier auch kein Versuch Hagars beschrieben, um Hilfe zu finden. Die Bibel erwähnt ebenfalls, dass die Quelle in der Enöde von Paran gewesen sei, wo sie später weilten. Jüdisch-christliche Gelehrte meinen, Paran sei irgendwo nördlich der Sinai Halbinsel, wegen der Erwähnung des Berges Sinai in 5 Mose 33:2. Moderne biblische Archäologen sagen allerdings, Berg Sinai liegt tatsächlich im heutigen Saudi Arabien, dem entsprechend muss sich Paran auch dort befinden.[18]
Footnotes:
[1] Fath al-Bari.
[2] Zusätzlich zu Überlieferungen ist eine weniger detailierte Geschichte auch in der Bibel erwähnt. 1 Mose 12.11-20.
[3] Obwohl Sarah nach 1 Mose 20:12 seine Halbschwester war, was seine Heirat zu Inzest machen würde, versichern islamische Quellen wie al-Bukhary dass dies eines der drei Male war, wo Abraham eine täuschende Aussage gemacht habe, um größeres Übel abzuwenden, denn Sarah war seine Schwester im Glauben und von den Menschen.
[4] Sarah. Emil G. Hirsch, Wilhelm Bacher, Jacob Zallel Lauterbach, Joseph Jacobs and Mary W. Montgomery. (http://www.jewishencyclopedia.com/view.jsp?artid=245&letter=S). Abraham. Charles J. Mendelsohn, Kaufmann Kohler, Richard Gottheil, Crawford Howell Toy. The Jewish Encyclopedia. Siehe auch 1 Mose 12:14-20.
[5] Sarah. Emil G. Hirsch, Wilhelm Bacher, Jacob Zallel Lauterbach, Joseph Jacobs and Mary W. Montgomery. (http://www.jewishencyclopedia.com/view.jsp?artid=245&letter=S). Abraham. Charles J. Mendelsohn, Kaufmann Kohler, Richard Gottheil, Crawford Howell Toy. The Jewish Encyclopedia.
[6] Pilegesh. Emil G. Hirsch and Schulim Ochser. The Jewish Encyclopedia. (http://www.jewishencyclopedia.com/view.jsp?artid=313&letter=P&search=pilegesh).
[7] (http://whosoeverwill.ca/womenscripturehagar.htm, http://www.1timothy4-13.com/files/proverbs/art15.html).
[8] (http://www.studylight.org/com/acc/view.cgi?book=ge&chapter=016).
[9] Ishmael. Isidore Singer, M. Seligsohn, Richard Gottheil and Hartwig Hirschfeld. The Jewish Encyclopedia. (http://www.jewishencyclopedia.com/view.jsp?artid=277&letter=I).
[10] 1 Mose 21:9.
[11] 2Mac 7:27, 2 Chronicles 31:16.
[12] Abraham war bei der Geburt Ismaels 86 (1 Mose:16:16), und 100 bei der Geburt Isaaks. (1Mose 21:5).
[13] 1 Mose 21:15.
[14] Sahieh Al-Bukhari.
[15] Musnad Ahmad
[16] Etwas ähnliches ist auch in der Bibel erwähnt, obgleich die Einzelheiten ziemlich unterschiedlich sind. Siehe 1 Mose 21:16-19
[17] Sahieh Al-Bukhari
[18]Is Mount SINAI in the SINAI? B.A.S.E. Institute. (http://www.baseinstitute.org/Sinai_1.html).
Die Geschichte von Abraham (teil 6 von 7): Das größte Opfer
Beschreibung: Die Prüfung seines Lebens: Abraham sieht in einem Traum, dass er seinen "einzigen Sohn" opfern muss; aber ist es Isaak oder Ismael?
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- Veröffentlicht am 20 Jul 2009
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Abraham opfert seinen Sohn
Es war fast zehn Jahre her, dass Abraham seine Frau und sein Baby unter der Obhut Gottes in Mekka gelassen hatte. Nach einer zweimonatigen Reise wurde er damit überrascht, Mekka ganz anders vorzufinden, als er es verlassen hatte. Die Wiedersehensfreude wurde bald von einer Vision unterbrochen, die zur größten Prüfung seines unerschütterlichen Glaubens werden sollte. Gott befahl Abraham in einem Traum, seinen Sohn zu opfern, den Sohn, der ihm nach Jahren des Gebets geboren wurde und den er gerade erst nach zehnjähriger Trennung wiedergetroffen hatte.
Wir wissen aus dem Qur´an, dass das zu opfernde Kind Ismael war, denn Gott gab Abraham und Sarah die guten Nachrichten von der Geburt Isaaks und ebenfalls von einem Großsohn Jakob (Israel).
“…worauf Wir ihr die frohe Botschaft von (ihrem künftigen Sohn) Isaak und von (dessen künftigen Sohn) Jakob nach Isaak verkündeten.” (Quran 11:71)
Ähnlich wurde Abraham in den Bibelvers 1 Mose 17:19 versprochen:.
“Sara, deine Frau, wird dir einen Sohn gebären, den sollst du Isaak nennen, und mit ihm will ich meinen ewigen Bund aufrichten und mit seinem Geschlecht nach ihm.”
Weil Gott versprochen hat, Sarah ein Kind von Abraham zu geben und Großkinder von diesem Kind, ist es weder logisch noch praktisch vorstellbar, dass Gott Abraham befohlen hätte, Isaak zu opfern, denn Gott bricht Sein Versprechen nie, und Er stiftet keine Verwirrung.
Obwohl Isaaks Name in 1 Mose 22:2 eindeutig als derjenige, der geopfert werden sollte erwähnt wird, lernen wir aus anderen Bibelzusammenhängen, dass es sich hier ganz klar um eine Verfälschung handelt und der, der geschlachtet werden sollte, war Ismael.
“Deinen einzigen Sohn”
In den Versen von 1 Mose 22 befahl Gott Abraham, seinen einzigen Sohn zu opfern. Worin alle Gelehrten des Islam, des Judentums und des Christentums übereinstimmen, ist, dass Ismael vor Isaak geboren worden war. Demnach wäre es unpassend, Isaak als den einzigen Sohn Abrahams zu bezeichnen.
Es ist wahr, dass jüdisch-christliche Gelehrte oft argumentieren, dass Ismael von einer Konkubine geboren worden war, dadurch sei er kein legitimer Sohn. Aber wie bereits zuvor erwähnt, war es gemäß dem Judentum sogar eine alltägliche, gültige und annehmbare Erscheinung, wenn eine unfruchtbare Frau ihrem Ehemann eine Konkubine schenkte, damit er mit ihr Nachkommen zeugen konnte; und das Kind, das von der Konkubine geboren wurde, wurde der Frau seines Vaters[1] zugeschrieben, genoß dieselben Rechte, wie ihr eigenes Kind, einschließlich der Erbrechte. Außerdem erhielten sie den doppelten Anteil anderer Kinder, auch wenn sie "gehaßt" wurden.[2]
Außerdem läßt die Bibel darauf schließen, dass Sarah selbst ein von Hagar geborenes Kind als rechtmäßigen Erben betrachtete. Wohlwissend, dass Abraham versprochen worden war, dass seine Samen aus seinem Körper (1 Mose 15:4) das Land zwischen dem Nil und dem Euphrat (1 Mose:15:18) füllen würde, bot sie ihm Hagar als Mittel an, um die Prophezeihung zu erfüllen. Sie sagte:.
“Siehe, der Herr hat mich verschlossen, dass ich nicht gebären kann. Geh doch zu meiner Magd, ob ich vielleicht durch sie zu einem Sohn komme.” (1Mose 16:2)
Dies ähnelt auch Lea und Rahel, den Frauen von Jakob, dem Sohn Isaaks, die Jakob ihre Mägde gaben, um Nachkommen zu zeugen (1 Mose 30:3, 6. 7, 9-13). Ihre Kinder waren Dan, Napthali, Gad und Asser, die zu Jakobs zwölf Söhnen gehörten, die Väter der zwölf Stämme der Israeliten, und daher berechtigte Erben.[3]
Anhand dieser Aussagen verstehen wir, dass Sara glaubte, dass ein Kind, das Hagar geboren würde, eine Erfüllung der Prophezeihung, die Abraham bekommen hatte, und dass es so sei, als wäre es ihr selber geboren worden. Aufgrund dieser Tatsache ist Ismael nicht illegitim sondern ein berechtigter Erbe.
Gott Selbst betrachtet Ismael als berechtigten Erben, denn an zahlreichen Stellen erwähnt die Bibel Ismael als den "Samen" Abrahams. Zum Beispiel in 1Mose 21:13:
“Aber auch den Sohn der Magd will ich zu einem Volk machen, denn er ist dein Sohn.
Es gibt viele andere Gründe, die beweisen, dass es Ismael und nicht Isaak war, der geopfert werden sollte, und wenn Gott will, wird noch ein gesonderter Artikel diesem Thema gewidmet sein.
Um die Erzählung fortzusetzen, Abraham befragte seinen Sohn, ob er verstehe, was ihm von Gott befohlen worden war.
“Dann gaben Wir ihm die frohe Botschaft von einem sanftmütigen Sohn. Als er alt genug war, um mit ihm zu arbeiten, sagte er: "O mein Sohn, ich sehe im Traum, dass ich dich schlachte. Nun schau, was meinst du dazu?" Er sagte: "O mein Vater, tu, wie dir befohlen wird; du sollst mich – so Gott will – unter den Geduldigen finden.” (Quran 37:101-102)
Wenn jemand von seinem Vater erfährt, dass er wegen eines Traumes getötet werden soll, würde er es bestimmt nicht mit den besten Benehmen aufnehmen. Man könnte sowohl an dem Traum als auch an der geistigen Gesundheit der Person zweifeln, aber Ismael kannte die Situation seines Vaters. Der fromme Sohn eines frommen Vaters war geneigt, sich Gott zu ergeben. Abraham nahm seinen Sohn mit zu dem Platz, wo er geopfert werden sollte und legte ihn hin. Aus diesem Grund hat Gott sie mit den schönsten Worten beschrieben, die ein Bild von der Essenz dieser wirklichen Hingabe zeichnen; eines, das einen zu Tränen rührt:
“Als sie sich beide (Gottes Willen) ergeben hatten und er (Abraham) ihn (Ismael) mit der Stirn auf den Boden hingelegt hatte (um geopfert zu werden)…” (Quran 37:103)
Gerade als Abrahams Messer herabfahren sollte, stoppte ihn eine Stimme:
“da riefen Wir ihm zu: O Abraham, du hast bereits das Traumgesicht erfüllt." So belohnen Wir die, die Gutes tun. Wahrlich das ist offenkundig eine schwere Prüfung.” (Quran 37:104-106)
Dies war in der Tat die größte Prüfung von allen – sein eigenes Kind zu opfern, das einem geboren worden war, nachdem man ein hohes Alter erreicht hatte und jahrelang auf Nachkommenschaft gewartet hatte. Hier zeigte Abraham seine willige Bereitschaft, seine ganze Habe für Gott zu opfern und aus diesem Grund wurde er zum Führer der Menschheit ernannt, einen, den Gott mit Nachkommen von Propheten gesegnet hat.
“Und als Abraham von seinem Herrn durch Worte geprüft wurde und er diese vollbrachte, (da) sprach Er: "Ich werde dich zu einem Führer für die Menschen machen." Da bat Abraham: "Auch von meiner Nachkommenschaft.” (Quran 2:124)
Immael wurde mit einem Widder gesühnt.
‘…und Wir lösten ihn durch ein großes Schlachttier aus.’ (Quran 37:107)
Diese einzigartige Hingabe und dieses Gottvertrauen ist es, das Millionen von Muslime jedes Jahr während der Tage des Hağğ versuchen nachzuempfinden, an einem Tag, der Jaum-un-Nahr – der Tag des Opferns, oder Eid-ul-Adhaa – oder das Opferfest genannt wird.
Abraham kehrte nach Palästina zurück und dort wurde er von zwei Engeln besucht, die ihm und Sarah die gute Nachricht von einem Sohn verkündeten - Isaak.
“Fürchte dich nicht! Wir bringen dir frohe Kunde von einem hochbegabten Knaben.” (Quran 15:53)
Bei dieser Begegnung wurde er auch von der Vernichtung des Volkes von Lot informiert.
Footnotes:
[1] Pilegesh. Emil G. Hirsch and Schulim Ochser. The Jewish Encyclopedia. (http://www.jewishencyclopedia.com/view.jsp?artid=313&letter=P).
[2] Deuteronomy 21:15-17. Siehe auch: Primogeniture. Emil G. Hirsch and I. M. Casanowicz. The Jewish Encyclopedia. (http://www.jewishencyclopedia.com/view.jsp?artid=527&letter=P).
[3] Jacob. Emil G. Hirsch, M. Seligsohn, Solomon Schechter and Julius H. Greenstone. The Jewish Encyclopedia. (http://www.jewishencyclopedia.com/view.jsp?artid=19&letter=J).
L’histoire d’Abraham (partie 7 de 7) : La construction du sanctuaire
Beschreibung: Abraham rend de nouveau visite à son fils Ismaël, mais cette fois, dans le but d’accomplir une grande tâche, c’est-à-dire la construction de la Maison d’Allah, un sanctuaire pour toute l’humanité.
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Abraham et Ismaël construisent la Ka’aba
Après plusieurs années de séparation, le père et le fils se retrouvent. C’est au cours de ces retrouvailles qu’ils construisent, sous les ordres de Dieu, la Ka’aba, qui sera un sanctuaire pour l’humanité. Ils la construisent dans ce même désert hostile où Abraham avait laissé Hagar et son fils des années plus tôt, dans ce même lieu où il avait prié Dieu d’en faire un endroit où les gens Le prieraient et où nul n’adorerait d’idoles.
« Et (rappelle-toi) quand Abraham dit : « Seigneur! Fais de cette cité un lieu sûr et préserve-moi, ainsi que mes enfants, de l’adoration des idoles. Seigneur! Les idoles ont égaré beaucoup de gens. Quiconque me suit est des miens. Et quiconque me désobéit… c’est Toi le Pardonneur, le Miséricordieux. Seigneur! J’ai établi une partie de ma descendance dans une vallée (incultivable), près de Ta Maison Sacrée, ô Seigneur, afin qu’ils y accomplissent la prière. Fais en sorte, Seigneur, de leur gagner des sympathies parmi les hommes et nourris-les de fruits afin qu’ils soient reconnaissants. Seigneur! Tu connais certes ce que nous cachons comme ce que nous proclamons ouvertement. Et rien n’échappe à Dieu, ni sur terre ni au ciel. Louange à Dieu qui, à mon âge avancé, m’a donné Ismaël et Isaac! Certes, mon Seigneur est Celui qui entend les prières. Seigneur! Fais que j’accomplisse assidûment la prière, et qu’une partie de ma descendance fasse de même. Exauce ma prière, Seigneur! Seigneur! Pardonne-moi, ainsi qu’à mes parents et aux croyants, au Jour du Jugement. » (Coran 14:35-41)
Et maintenant, des années plus tard, Abraham et Ismaël allaient établir la Maison de Dieu, un lieu d’adoration en direction duquel tous les musulmans se tourneraient, un jour, pour prier, et un lieu de pèlerinage. Plusieurs versets, dans le Coran, décrivent le caractère sacré de la Ka’aba et la raison pour laquelle elle a été construite :
« (Rappelle-toi) quand Nous préparâmes l’emplacement de la Maison sacrée pour Abraham. Nous lui dîmes : « Ne M’associe rien; et purifie Ma Maison pour ceux qui tournent autour, pour ceux qui s’y tiennent debout, et pour ceux qui s’y inclinent et s’y prosternent. Et appelle les hommes au pèlerinage; ils viendront vers toi à pied ou sur le dos de chameaux efflanqués (amaigris par le voyage). Ils viendront des contrées les plus lointaines... » (Coran 22:26-27)
« Et (rappelle-toi) lorsque Nous fîmes de la Maison, (à la Mecque), un refuge et un sanctuaire pour les gens, en disant : « Adoptez comme lieu de prière ce lieu où se tint Abraham (pour prier) ». Et Nous commandâmes à Abraham et Ismaël : « Purifiez Ma Maison pour ceux qui circulent autour et ceux qui y méditent, qui s’y inclinent et s’y prosternent (en prière). » (Coran 2:125)
La Ka’aba est le premier lieu d’adoration construit pour toute l’humanité, un lieu béni et une direction pour l’univers :
« Certes, le premier sanctuaire qui ait été édifié pour les gens est celui de Bakka (la Mecque), un lieu béni et une bonne direction pour l’univers. Là se trouvent des signes évidents, (parmi lesquels) l’endroit où Abraham se tint pour prier. Et quiconque entre [dans le sanctuaire de la Mecque] est en sécurité. Et le pèlerinage à la Maison [de Dieu] est un devoir envers Dieu pour (tous) ceux qui peuvent se permettre le voyage. » (Coran 3:96-97)
Le prophète Mohammed (que la paix et les bénédictions de Dieu soient sur lui) a dit :
« En vérité, ce lieu a été fait sacré par Dieu le jour où Il a créé les cieux et la terre, et il demeurera sacré jusqu’au Jour du Jugement. » (sahih al-Boukhari, sahih Mouslim)
Les prières d’Abraham
En fait, la construction d’un sanctuaire pour les générations futures était l’un des meilleurs actes d’adoration que ces hommes de Dieu pouvaient accomplir. Tout en le construisant, ils invoquèrent Dieu :
« Seigneur! Accepte de nous (ce devoir que nous accomplissons). Tu es certes Celui qui entend tout, et Tu es l’Omniscient. Seigneur! Fais de nous des musulmans (soumis à Toi), et de notre progéniture une nation musulmane (soumise à Toi); apprends-nous les rites [que nous devons observer] et accepte notre repentir. C’est Toi seul qui accueille le repentir, car Tu es le Miséricordieux. » (Coran 2:127-128)
« Et quand Abraham supplia : « Seigneur! Fais de cette cité un asile de paix, et nourris de fruits ses habitants qui croient en Dieu et au Jour dernier. » (Coran 2:126)
Abraham pria également Dieu de faire naître un prophète parmi la descendance d’Ismaël, laquelle allait peupler cette contrée comme la descendance d’Isaac allait peupler le pays de Canaan.
« Seigneur ! Envoie parmi eux un messager qui sera un des leurs, qui leur récitera Tes révélations, leur enseignera le Livre et la sagesse, et les purifiera. Certes, c’est Toi le Puissant, le Sage. » (Coran 2:129)
La prière d’Abraham pour un prophète issu de la descendance d’Ismaël se réalisa plusieurs milliers d’années plus tard quand Dieu fit de Mohammed un prophète. Et comme la Ka’aba, à la Mecque, avait été choisie par Dieu pour être un sanctuaire pour toute l’humanité, de même le prophète Mohammed, de la Mecque, fut envoyé à l’humanité tout entière.
La construction de ce sanctuaire, destiné à toute l’humanité sans distinction de race, de nationalité ou de couleur afin qu’elle adore le Seul et Unique Dieu, fut une apogée dans la vie d’Abraham. Avec l’établissement de la Ka’aba, il savait que Dieu, Celui-là même qu’il implorait en prière et pour Lequel il avait fait de nombreux et éprouvants sacrifices, serait adoré pour toujours sans qu’aucune autre divinité ne Lui soit associée. C’était le plus grand service qu’il pouvait rendre à l’humanité.
Abraham et le pèlerinage (Hajj)
Chaque année, des musulmans provenant de milieux et de pays différents se rassemblent à la Mecque pour le pèlerinage, répondant ainsi à la prière d’Abraham. Ce rituel s’appelle Hajj, et il commémore plusieurs événements de la vie d’Abraham et de sa famille. Après avoir fait le tour de la Ka’aba, le musulman prie derrière la « station » d’Abraham, i.e. la pierre sur laquelle il s’est tenu pour construire la Ka’aba. Après sa prière, le musulman se rend boire à la source de Zamzam, laquelle avait jailli du sol suite à la prière d’Abraham et de Hagar, procurant de l’eau à cette dernière et à son fils Ismaël et attirant de nouveaux habitants dans cette région. Le rituel consistant à marcher entre les collines Safaa et Marwa commémore la course de Hagar entre les deux collines lorsqu’elle cherchait de l’aide pour elle et son bébé alors qu’elle se trouvait seule à la Mecque. Le sacrifice d’un animal (le plus souvent un mouton) à Mina, à la fois sur l’emplacement du Hajj et partout à travers le monde, rappelle l’ultime épreuve d’Abraham, qui était prêt à sacrifier son fils pour Dieu. Enfin, la lapidation des piliers représentant le diable rappelle qu’Abraham eut à lutter intérieurement contre les chuchotements du diable qui voulait l’empêcher de sacrifier son fils sur ordre de Dieu.
Le « bien-aimé serviteur de Dieu », au sujet duquel Dieu a dit : « Certes, Je vais faire de toi un guide (imam) pour les gens »[1] retourna enfin en Palestine, où il mourut.
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