Geschichten einer gesegneten Familie (teil 1 von 2): Der Prophet Zacharias

Bewertung:
Fontgröße:
A- A A+

Beschreibung: Zacharias war der Prophet, der sich um Maria, der Mutter von Jesus, kümmerte und der Vater von Johannes, dem Propheten in der Wüste, der ein Zeitgenosse von Jesus war. 

  • von Aisha Stacey (© 2009 IslamReligion.com)
  • Veröffentlicht am 13 Apr 2009
  • Zuletzt verändert am 18 Aug 2013
  • Gedruckt: 375
  • Gesehen: 43,422
  • Bewertung: 2.1 von 5
  • Bewertet von: 58
  • Emailed: 0
  • Kommentiert am: 0
Arm Bester

Stories_of_a_Blessed_Family_(part_1_of_2)_-_Prophet_Zachary_001.jpgDies ist die Geschichte eines schwachen alten Mannes, der Gott liebte und fürchtete; eines älteren Mannes namens Zacharias (auch Zakaria), der sein ganzes Leben damit verbracht hatte, Wissen zu erlangen und es anderen zu lehren, nur um Gottes Zufriedenheit zu erreichen.  Der Qur´an erzählt uns seine Geschichte in den Kapiteln 3 und 19 und sie ähnelt der Geschichte, die im christlichen Lukas-Evangelium berichtet wird.[1]  Wir werden uns allerdings auf das konzentrieren, was uns der Qur´an über diesen gesegneten Mann zu sagen hat, denn Muslime glauben, dass der Qur´an seit seiner Offenbarung unverändert geblieben ist, während die anderen Offenbarungen verloren gegangen sind, verändert oder verdreht wurden. 

“Erwähnt wird (hier) die Barmherzigkeit deines Herrn gegen Seinen Diener Zacharias.  Als er Seinen Herrn mit leisem Ruf anrief, sagte er: "Mein Herr, mein Gebein ist schwach geworden, und die Haare meines Hauptes schimmern grau, doch niemals, mein Herr, bin ich mit meiner Bitte an Dich unglücklich gewesen.’”  (Quran 19:4)

Der Prophet Zacharias war ein Mitglied der Familie von Imran, einer gesegneten Familie, zu der auch Jesus und seine Mutter Maria gehörten.  Als die junge Maria zum Gebetstempel in Jerusalem kam, hat Gott in Seiner Weisheit und Seiner Gnade Zacharias zu ihrem Beschützer bestimmt.  Jeden Tag besuchte er Maria, um sicher zu sein, dass sie versorgt ist.  Marias Hingabe zu Gott beeindruckte Zacharias, und er war überrascht, welche Versorgung er in ihrem Zimmer vorfand.  Es wird berichtet, dass sie die Früchte des Winters im Sommer und die Früchte des Sommers im Winter zu haben pflegte.[2]  Als Zacharias sie befragte, woher Maria diese Früchte erhielt, antwortete sie, dass Gott, der Versorgende, wirklich Derjenige ist, der sie mit Nahrung versorge.  Maria sagte:   

“Es ist von Gott; siehe, Gott versorgt unbegrenzt, wen Er will.”  (Quran 3:37)

Als Zacharias Marias völlige Hingabe zu Gott und ihren unerschütterlichen Glauben beobachtete, öffneten sich seine Augen für ein neues Konzept.[3]  Egal, wie überwältigend oder wechselnd oder unbedeutend unsere Bedürfnisse sich für uns auch erscheinen mögen, Gott ist jederzeit da, um zu hören und zu antworten.  Dies ist eine überaus wichtige Sache, über die wir nachdenken sollten.  Gott gibt Seinen rechtschaffenen Dienern ohne Maß.  Maria hat Früchte bekommen, die gar nicht Saison hatten; Zacharias sprach ein Bittgebet für etwas, das nach menschlichem Ermessen unmöglich war, denn er und seine Frau waren sehr alt und die Zeit, in der sie hätten Kinder bekommen können, war bereits verstrichen.  Die Gaben Gottes unterliegen nicht den weltlichen Limitierungen, und alles ist möglich.  Zacharias lernte diese wichtige Lektion von seinem Schützling Maria.   

Also rief Zacharias insgeheim seinen Herrn an, sagte ihm, er sei alt, sein Haar sei grau und auch seine Frau sei alt und unfruchtbar; aber er wünsche sich einen Erben, der Gott zufrieden stelle.  Zacharias bat um einen Sohn, der ihn beerben würde; er dachte nicht an Reichtum, denn er war ein armer Mann.  Er wünschte sich einen Sohn, der das Prophetentum fortsetzte und das Wissen, das sich Zacharias während seines Lebens angeeignet hatte, verbreitete.  Gott antwortete sofort und sagte:     

“Und da riefen ihm die Engel zu, während er zum Gebet in dem Tempel stand: "Siehe, Gott verheißt dir Johannes (Jahya), den Bestätiger eines Wortes von Gott, einen Vornehmen, einen Asketen und Propheten, einen von den Rechtschaffenen.”  (Quran 3:39)

In diesem Qur´anvers hat das "Wort Gottes" eine besondere Bedeutung: Jesus, denn er wurde durch ein Wort Gottes geschaffen – "sei" (und er war).  Zacharias Sohn, Johannes, war einer von denen, die an Jesus glaubten und seiner Botschaft folgten.

Als Zacharias diese erstaunliche Neuigkeit erhielt, stand er im Gebet.  Er antwortete, indem er fragte, wie dies geschehen könne, angesichts seines hohen Alters und der Unfruchtbarkeit seiner Frau.  Da bestätigte ihm Gott die Lektion, die Maria verstanden hatte.  “Gott tut ebenso, was Er will.” (Quran 3:40). 

Zacharias bat um ein Zeichen, aus Verwunderung, wie er wissen könne, dass dieses Wunder ihm und seiner Frau wirklich geschehen sollte.  Gott antwortete, dass er (Zacharias), die Kraft zu sprechen verlieren und unfähig werden sollte, zu kommunizieren, außer durch Zeichen.  Zacharias wurde angewiesen, seine Zeit mit dem Gedenken und dem Lob Gottes zu verbringen, und er kam kam von seinem Gebetsplatz, ohne sprechen zu können. 

Der Qur´an berichtet uns, dass der Prophet Zacharias und seine Frau gute Taten vollbrachten, Gott mit Furcht und Hoffnung anriefen und demütig waren, deshalb belohnte Gott sie in ihrem hohen Alter mit einem Sohn.  

“Da erhörten Wir ihn und schenkten ihm Jahya und heilten seine Frau.  Sie pflegten miteinander in guten Taten zu wetteifern, und sie riefen Uns in Hoffnung und Furcht an und waren demütig vor Uns.” (Quran 21:90)

Dies war kein gewöhnliches Kind.  Johannes wurde Weisheit gewährt, als er noch ein Kind war und er wurde von Gott angewiesen, sich standhaft an die Thora zu halten.  Er war sympathisch und er war in der Lage, den Menschen gegenüber Mitgefühl und Gnade zu zeigen.  Gott erschuf Johannes rechtschaffen und frei von Sünde.    

“‘O Johannes, halte das Buch krafvoll fest.’  Und Wir verliehen ihm Weisheit im Knabenalter und ein liebevolles Gemüt von Uns und Reiheit.” (Quran 19:12)

Das aufrichtige Bittgebet eines alten Mannes und seiner unfruchtbaren Frau wurde von Gott akzeptiert und der gesamten Menscheit wurde eine Lehre erteilt.  Die Gaben Gottes sind grenzenlos.  Er ist der Versorger, der Unterhalt Gebende, der Eine! 



Footnotes:

[1] Lukas 1:5-80

[2] Auf der Grundlage des Werkes von Ibn Kathier.  The Stories of the Prophets (Die Geschichten der Propheten).

[3] Ibn Kathier.

Arm Bester

Geschichten einer gesegneten Familie (teil 2von 2): Der Prophet Johannes

Bewertung:
Fontgröße:
A- A A+

Beschreibung: Der Prophet Johannes, seine Charaktereigenschaften und seine Mission, und die gegenseitige Unterstützung seiner Familie, der Familie Imrans.  

  • von Aisha Stacey (© 2013 IslamReligion.com)
  • Veröffentlicht am 08 Jul 2013
  • Zuletzt verändert am 08 Jul 2013
  • Gedruckt: 86
  • Gesehen: 18,660
  • Bewertung: 1.9 von 5
  • Bewertet von: 53
  • Emailed: 0
  • Kommentiert am: 0
Arm Bester

Stories_of_a_Blessed_Family_(part_2_of_2)_001.jpgJesus, Maria, Zacharias und sein Sohn Johannes sind alle Mitglieder derselben Familie, der Familie Imrans, die Nachkommen der Familie Davids sind.  Wir erfahren von Gottes eigenen Worten im Qur´an, dass sie rechtschaffen gewesen sind und Gott mit wahrer Ergebenheit gedient haben.  

Und (Wir leiteten) Zacharias, Johannes, Jesus und Elias; sie alle gehörten zu den Rechtschaffenen.(Quran 6:85)

“...und gedenke Unseres Dieners David, des Kraftvollen.  Er war gehorsam.” (Quran 38:17)

Und seine Mutter (Maria) war eine Wahrhaftige; …” (Quran 5:75)

Johannes ist der Prophet, der bei den Christen als “Johanns der Täufer” bekannt ist.  Allerdings sprechen weder der Qur´an noch die Überlieferungen des Propheten davon, ob Johannes taufte oder getauft worden war.   Johannes Mission bestand darin, die Kinder Israels daran zu erinnern, dass sie einst mit Gott einen Bund geschlossen hatten.  Er sprach die gleichen Worte, wie alle Propheten Gottes – betet den Einen Gott voller Ergebenheit an. 

Ein Wunderkind

In ihrem hohen Alter, als alle Hoffnung darauf, ein Kind zu bekommen, vergangen war, gewährte Gott dem Propheten Zacharias und seiner Frau ein Wunderkind.  Einen Sohn, das erste Kind der Welt mit dem Namen Johannes.  Gott Selbst hat Johannes Namen ausgewählt.   

Siehe, Allah verheißt dir Johannes, den Bestätiger eines Wortes von Allah, einen Vornehmen, einen Asketen und Propheten, einen von den Rechtschaffenen.” (Quran 3:39)

Wir wissen aus dem Qur´an, dass dem Propheten Johannes als Kind große Weisheit gegeben wurde und islamische Quellen sprechen von ihm als ruhiges, sanftes Kind, das es liebte, zu lernen und das gerne draußen bei den Tieren war.[1]  Johannes wuchs zu einem ergebenen und edlen Mann heran.  Es wird gesagt, dass er ein einfaches Leben in der Wildnis oder in der Wüste führte und seine Zeit damit verbrachte, zu beten und Gottes zu gedenken.   Er war erfüllt von Mitgefühl und Gnade für seine Nächsten und für die gesamte Menschheit.  Die Gelehrten des Islam haben gesagt, dass Johannes aus Furcht und Liebe zu Gott weinte und dass seine Tränen auf seinen Wangen Spuren hinterließen. 

Johannes und Jesus

Johannes wurde von Gott Stärke und Kraft gegeben, und er war stark genug, um seine weltlichen Begierden zu kontrollieren.  Er arbeitete unermüdlich, rief die Menschen zu den Gesetzen der Thora zurück und bestätigte die Mission seines Cousins Jesus, des Gesandten Gottes.  Ein Teil der Mission des Johannes bestand darin, an die Botschaft von Jesus zu glauben und sie zu unterstützen: “...den Bestätiger eines Wortes von Allah, ...” (Quran 3:39).  Johannes spricht bei seinem Cousin vom “Geist Gottes”, und er tut dies, um Nachdruck auf die wunderbare Erschaffung des Propheten Jesus zu legen. 

In den authentischen Überlieferungen des Propheten Muhammad (wie bei Sahieh Ahmad, Tirmidhi und anderen) gibt es Geschichten, die davon berichten, wie die Propheten Johannes und Jesus einander trafen und ihre Mission, die Kinder Israel auf den geraden Weg zurückzuführen, besprachen.  Der Prophet Muhammad erzählte uns, dass der Prophet Johannes die Kinder Israels versammelt hatte, und sie anflehte, doch die Gebote Gottes zu befolgen.  Keinen außer Gott anzubeten; zu beten; zu fasten; Almosen zu geben und ihre Zeit damit zu verbringen Gottes zu gedenken. 

Gott hat dem Propheten Johannes einen besonderen Segen zukommen lassen. “Friede sei mit ihm am Tag als er geboren wurde, am Tag als er starb und an dem Tag, an dem er wieder zu Leben erweckt wird!”  Dies ist der größte Segen, der einem menschlichen Wesen gewährt werden kann.  Friede – Sicherheit, Geborgenheit, Zufriedenheit.  Dies ist das unvermeintliche Resultat, wenn wir der Rechtleitung folgen, die Gott uns gesandt hat. 

Der Qur´an und die authentischen Überlieferungen des Propheten Muhammad enthüllen keine Details über Johannes Tod.  Wir wissen aber, dass er aufgrund seiner starken Beharrlichkeit darauf, dem Gesetz Gottes zu folgen, wie es in der Thora offenbart worden war, verschmäht und verfolgt worden war, und dies führte letztendlich zu seinem Tode.  Johannes´ Leben war eines voller Anstrengung und Strebens, aber er hielt unbeirrbar an der Religion Gottes (der Anbetung des Einen Gottes Allein) fest und starb für seinen Glauben.  

Die Familie Imrans ist ein Licht der Rechtleitung für die Menschheit.  Ihre Ergebenheit Gott gegenüber war unvergleichlich und ihre Art miteinander umzugehen dient uns als Erinnerung.  Alle Eltern sorgen sich eher um das jenseitige Leben als um die Freuden dieser Welt.  Jedes Kind respektiert und geht mit den Älteren und mit seinen Eltern mit der Zuneigung und Hingabe um, die Gott gebietet.  Die Mitglieder dieser gesegneten Familie dienten Gott mit wahrer Hingabe und stellte Seine Gesetze über alle anderen.  Und Gott sagte:

Denen aber, die glauben und gute Werke tun, wird Er den vollen Lohn und noch mehr von Seiner Huld geben; die aber, die verschmähen und stolz sind, die wird Er schmerzlich bestrafen. Und außer Gott finden sie weder Freund noch Helfer.(Quran 4:173)

Maria war eine der Wahrhaftigen, Jesus war das Wort Gottes.  Johannes war weder stolz noch ungehorsam und Zacharias lobpreiste seinen Herrn.  Zusammen bildeten diese Nachkommen des Propheten Davids die gesegnete Familie Imran, und sie sind ein Vorbild für die Menschheit.  Wenn wir uns anstrengen, wie sie sich angestrengt haben, wenn wir mit Gewissheit glauben, wie sie geglaubt haben, und wenn wir Gott mit voller Ergebenheit dienen, genau wie sie Gott gedient haben, dann mögen wir am Tag des Gerichts, bei der Gnade Gottes, zu den Rechtschaffenen gezählt werden.  



Footnotes:

[1] Ibn Kathier.

Arm Bester

Teile dieses Artikels

Fügen Sie einen Kommentar hinzu

  • (Nicht für die Öffentlichkeit dargestellt)

  • Ihr Kommentar wird nachgesehen und sollte innerhalb von 24 Stunden veröffentlicht werden.

    Felder, die mit einem Stern (*) gekennzeichnet sind, sind erforderlich.

Meistgesehen

Tagesmittelwerte
(Mehr lesen...)
(Mehr lesen...)
(Mehr lesen...)
(Mehr lesen...)
(Mehr lesen...)
(Mehr lesen...)
(Mehr lesen...)
Gesamt
(Mehr lesen...)
(Mehr lesen...)
(Mehr lesen...)
(Mehr lesen...)
(Mehr lesen...)
(Mehr lesen...)
(Mehr lesen...)

Tipp der Redaktion

(Mehr lesen...)
(Mehr lesen...)
(Mehr lesen...)

Inhalt auflisten

Seit Ihrem letzten Besuch
Diese Liste ist derzeit leer.
Alle nach dem Datum
(Mehr lesen...)
(Mehr lesen...)

Beliebtestes

Höchstbewertet
(Mehr lesen...)
(Mehr lesen...)
(Mehr lesen...)
(Mehr lesen...)
(Mehr lesen...)
Am meisten emailed
(Mehr lesen...)
(Mehr lesen...)
(Mehr lesen...)
(Mehr lesen...)
(Mehr lesen...)
Meistgedruckt
(Mehr lesen...)
(Mehr lesen...)
(Mehr lesen...)
(Mehr lesen...)
(Mehr lesen...)
Meistkommentiert am
(Mehr lesen...)
(Mehr lesen...)
(Mehr lesen...)
(Mehr lesen...)
(Mehr lesen...)

Ihre Favoriten

Die Liste ihrer Favoriten ist leer. Sie können Artikel zu der Liste hinzufügen, indem Sie die Artikelbearbeitung benutzen.

Ihre Geschichte

Ihre Geschichtenliste ist leer.