Gefälligkeit, Glaube und Werke (teil 2 von 4): Sprache, Taten und die Liebe Gottes

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Beschreibung: Die Verbindung zwischen innerem Glauben und guten Taten im Islam.  Teil 2: Die Rolle der Sprache und der Taten in bezug auf de n Glauben und der Liebe. 

  • von J. Hashmi (© 2008 IslamReligion.com)
  • Veröffentlicht am 25 Oct 2010
  • Zuletzt verändert am 25 Oct 2010
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Arm Bester

Die Erklärung der Zunge

Grace__Faith_and_Works_(part_2_of_3)_001.jpgMan muss seinen Glauben zu Gott offen bekennen.  Sogar Satan hatte Glauben in seinem Herzen, aber er erlärte nicht seinen Eid der Loyalität zu Gott, sondern er erklärte sich zum Aufrührer und Gegner.  Aus diesem Grund muss ein Muslim erklären, dass “keiner wert ist, angebetet zu werden außer Gott”, und er muss an alle Propheten Gottes glauben, die diese Botschaft gelehrt haben.   

Ibn Taimiyyah stellte in Das Buch des Glaubens fest: 

“Jemand, der in seinem Herzen glaubt, aber seinen Glauben nicht verbal bekennt, wird nicht als Gläubiger angesehen, weder in diesem Leben noch im Jenseits.  Gott hat eine solche Person – die einfach das Wissen vom Glauben im Herzen besitzt – in der Botschaft [Gottes] nicht zu einem Gläubigen erklärt.  Er wird nicht als Gläubiger angesehen, bis er es durch seine Rede bestätigt hat.“ 

“Daher bildet die äußere Sprache einen wesentlichen Aspekt des Glaubens und gemäß der früheren und späteren Gelehrten, wird man nicht gerettet sein, solange man nicht verbal bezeugt hat…  derjenige, der das Glaubensbekenntnis nicht ausspricht, obwohl er die Fähigkeit dazu hätte, ist ein Ungläubiger.  Er ist sowohl innerlich als auch äußerlich ein Ungläubiger.” (Kitab al-Iman)

Die Wichtigkeit der Taten 

Der Glaube im Herzen resultiert in guten Taten.  Wie könnte es sein, dass jemand sagt, er glaubt in seinem Herzen, aber nie gute Taten verrichtet?  Der große Gelehrte Ibn Taimiyyah sagte:

“Und dies ist so, weil der Glaube im Herzen wurzelt, und die äußeren Taten sind dann unvermeidlich.  Es ist unvorstellbar, dass Glaube im Herzen existieren würde, und es gäbe keine [guten] Taten von seinen Gliedern [als Konsequenz].  Wenn die äußeren Taten sich vermindern, so ist dies wegen des verminderten Glaubens, der sich im Herzen befindet … Da die Taten in Verbindung mit dem Herzen stehen, ist es sicher nicht wünschenswert, dass man mit dem Glauben im Herzen zufrieden ist; gute Taten sollten lieber damit einhergehen.” (al-Fatâwâ, 7/198)

Der Islam lehrt, dass es keine Zweiteilung zwischen Glauben und Taten gibt.  Glaube und Taten ergänzen einander eher und sind miteinander verflochten.  Jemand, der behauptet, zu glauben – und zeigt dies nicht in seinen Taten – ist ein Heuchler. 

Wenn ein Mann seine Frau in seinem Herzen liebt, dann wird er sie in seinen Taten gut behandeln.  Wenn ein Mann seine Frau vernachlässigt und missbraucht, dann liebt er sie nicht wirklich.  Liebe zeigt sich in den Taten.  Wenn ein Mann seine Frau wirklich liebt, dann wird er tun, was ihr gefällt.  Wenn jemand Gott wirklich liebt, wird er es in seiner Gehorsamkeit der Befehle Gottes gegenüber zeigen.  Ein solcher Mensch weiss, wie er gute Taten verrichtet, um die Zufriedenheit Gottes zu erreichen.  Er wird bestrebt sein, mit seinen Taten die Zufriedenheit Gottes zu erreichen, und das ist der Weg zur Erlösung. 

Al-Hasan al-Basri, ein größer Gelehrter des Islam erklärte: 

“Glaube ist nicht Schmuck oder Wunschdenken, sondern es ist das, was im Herzen siedelt und durch deine Taten bewahrheitet wird.  Wer Gutes sagt, aber nichts Gutes tut, dessen Worte werden von Gott mit seinen Taten verglichen.  Wer Gutes sagt und Gutes tut, dessen Worte werden durch seine Taten erhöht.  Dies ist so, weil Gott sagte:

“Zu Ihm (Gott) steigt das gute Wort empor, und rechtschaffenes Werk wird es hochtreiben lassen.” (Quran 35:10)

(Ibn Battah in Al-Ibaanah Al-Kubraa 3/120, und Al-Khatieb Al-Baghdaadi in Iqtidaa’ Al-’Ilm Al-’Amal #56.)

Wahrer Glaube bedeutet, auf das Versprechen Gottes zu hoffen und sich darauf zu verlassen.  Gott, Der Allmächtige, sagt:

“So bete Ihn an und vertraue auf Ihn; und dein Herr ist nicht achtlos eures Tuns.” (Quran 11:123)

“Und vertraue auf den Ewiglebenden, Der nicht stirbt, und preise Seine Lobenswürdigkeit.” (Quran 25:58)

Es gibt einen Unterschied zwischen wahrer Hoffnung auf Gott und bloßem Wunschdenken.    Ibn al-Qayyim (2/27-28) erklärte: 

“Der Unterschied zwischen bloßem Wunschdenken und wahrer Hoffnung ist, dass bloßes Wunschdenken Trägheit mit sich bringt, wo jemand sich weder anstrengt noch bestrebt ist [das, was er wünscht, auch zu erreichen].  Hoffnung und Vertrauen in Gott beinhaltet allerdings Streben, Anstrengung und wundervolles Vertrauen [auf Gott].  Das erste [bloßes Wunschdenken] ist wie einer, der wünscht, dass die Erde ihre eigenen Samen für ihn pflanzt und sät.  Das zweite [Hoffnung auf Gott] ist wie jemand, der [tatsächlich] den Boden bearbeitet, Samen aussät und hofft, dass die Ernte wachsen wird...  Hoffnung ist nicht richtig, außer wenn sie von Taten begleitet wird.”

Schah al-Kirmani sagte:

“Das Zeichen von guter Hoffnung ist Gehorsamkeit.” (wie zitiert von Ibn al-Qayyim, 2/27-28)

Ibn al-Qayyim (2/27-28) fuhr fort: 

“Und Hoffnung ist von drei Arten: zwei sind lobenswert und eine Art ist verachtenswert und bloße Täuschung.  Die ersten beiden sind: (1) die Hoffnung einer Person, die eine Tat der Gehorsamkeit für Gott tut, auf die Rechtleitung Gottes hin, in der Hoffnung auf den Lohn; (2) jemand, der eine Sünde begeht, dann bereut, auf Gottes Vergebung, Verzeihung, Freundlichkeit, Großmut, Gnade und Großzügigkeit hofft. (3)  Die dritte [Art] ist wie jemand, der immer weiter sündigt und die Grenzen überschreitet, dann auf die Gnade Gottes hofft, ohne irgendetwas zu tun [, um sie zu sichern]. Dies ist Täuschung, bloßes Wunschdenken und falsche Hoffnung.”

Wir müssen Gott lieben.  Aber wir müssen Gott nicht nur mit unseren Herzen lieben, sondern auch mit unseren Taten.  Wenn wir die ganze Nacht hindurch beten, wird dieser Wille unsere Herzen mit dem Gedenken Gottes durchtränken, daran können wir erkennen, dass eine Tat (wie das Gebet) unseren inneren Glauben bestärken kann.  Andererseits vermindern sündhafte Taten den Glauben.  Wenn ein Mann die Nacht mit Ehebruch verbringt, wird dies sein Herz angreifen und seinen Glauben vermindern.  Die gute Tat stärkt den Glauben in seinem Herzen, während schlechte Taten das Herz verderben. 

Die Wahrheit in dieser Angelegenheit ist, dass diejenigen, die behaupten, Gott zu lieben – aber keine Taten haben, die dies beweisen – weder Glauben in ihren Herzen besitzen, noch mit ihren Zungen überzeugen, noch spiegeln ihre Taten irgendetwas wieder, als die Leere ihrer Herzen.  Wir finden, dass viele Menschen mancher Glaubensrichtungen prahlerische Behauptungen von ihrer angeblichen Liebe zu Gott machen, aber sie unterstützen diese nicht mit ihren Taten.  Ein Muslim muss das Glaubensbekenntnis, oder Schahada, wie sie auf arabisch bekannt ist, rezitieren.  Das Wort bedeutet wörtlich „bezeugen“ und es bedeutet ein Zeuge sein, dass nichts wert ist, angebetet zu werden, außer Gott.  Aber mit seiner Zunge zu bezeugen, ist eine leichte Angelegenheit; es ist ein weit größeres Zeichen für den Glauben, Gottes Preis mit dem Körper, den Taten und sogar mit dem Leben zu bezeugen.  Aus diesem Grund kommt das Wort Schahied (derjenige, der sein Leben für Gott hingibt) von derselben Wurzel wie Schahada (Glaubensbekenntnis), denn der vortrefflichste Weg den Ruhm Gottes zu erklären, ist mit seinen Taten und nicht nur mit der Zunge. 

Es ist eine Sache des gesunden Menschenverstands: wenn ein Sohn seinem Vater erzählt, dass er ihn liebt, ist das eine Sache – aber wenn er ihm seine eigene Niere anbietet, dann ist es ein höheres Niveau der Liebe.  Ein Mann kann sagen, dass er sein Land liebt, aber es ist ein höheres Niveau für den Mann, sein Leben zu riskieren, indem er sein Land in der Armee verteidigt.  Es mag wie ein Klischee klingen, aber es ist eine Wahrheit, dass Taten lauter sprechen als Worte.  Häufig sehen wir manche Angehörige bestimmter Glaubensrichtungen, die uns eifrig erzählen, wie sehr sie Gott lieben, aber sie wissen nicht, wie sehr wir Muslime damit beschäftigt sind, zu zeigen, wie sehr wir Gott lieben!  Wir zeigen unsere Liebe zu Gott fünfmal täglich, wenn wir uns im Gebet vor Ihm verbeugen und wenn wir Gottes Befehle achten.  Außerdem sind Muslime zu demütig und zu zurückhaltend, um zu behaupten, unsere Liebe zu Gott sei so stark, dass uns das Paradies versprochen wäre!  Wer ist höher: eine Person, die sich ständig mit ihrer Liebe zu Gott brüstet, oder eine, die sie demütig in ihren Taten zum Ausdruck bringt, die sich abmüht, um ihrem Herrn, dem Allerhöchsten, zu gefallen? 

Im Qur´an befiehlt Gott, der Allmächtige, dem Propheten, zu jenen zu sagen, die behaupten, Gott zu lieben, dies mit ihren Taten des Gehorsams zu unterstützen.  

“Sprich: Wenn ihr Gott liebt, so folgt mir.  Lieben wird euch Gott, und euch eure Sünden vergeben; denn Gott ist Allvergebend, Barmherzig.” (Quran 3:31)

Dies ist eine Herausforderung von Gott, dem Allmächtigen, worin Er uns sagt, dass wenn wir Gott wirklich lieben, wir Seinen Befehlen gehorchen sollen, um dies zu beweisen.  Wenn wir die Gesetze Gottes missachten, dann lieben wir Gott nicht wirklich, und das ist Unaufrichtigkeit und bloße Heuchelei. 

Arm Bester

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